Reisebericht: Südafrika Rundreise 3000 km

Reisebericht: Südafrika Rundreise ca. 3000 km

Reiseroute

Johannesburg (Inlandsflug>Mietwagen) Durban-Richards Bay-Hhluhluwe Nationalpark-Durban (Inlandsflug>Mietwagen) Port Elisabeth-Knysna- Oudtshoorn-Tsitsikamma-National-Park-Heidelberg-Simonstown- Kapstadt

Die Reise

Meine Reisen nach Südafrika haben mich geprägt: als Mensch, als Tourist, als Mutter und als Freundin.

Ich habe Mark auf Mauritius kennen gelernt. Er ist Bure der alten Generation und hat wohl nicht ernsthaft damit gerechnet, dass ich mit meinem damals vierjährigen Sohn das Land trotz der gewaltsamen Übergriffe bereise.

Die Sehnsucht nach Weite, der Wunsch Menschen und Orte wieder zusehen hat mich aber über Jahre hinweg zum Sparen auf einen neuen Trip veranlasst.

Dieses Land braucht Zeit und eine gute Vorbereitung. Routenplanung und Buchung von Übernachtung und Mietwagen, einen Notfallplan für den Fall eines Notfalles (wie komme ich an Geld, wenn ich ge-hijaked wurde) und ärztliche Beratung (Prophylaxe, wenn ja, welche, was kostet das und wie lange vor der Reise muss ich beginnen?). Die Tips füllen im „Iwanowski“ über 600 Seiten.

Da wir allein fuhren, habe ich mich für eine Südafrika Rundreise mit dem Mietwagen, etwa 3000 km in drei Wochen, entschieden und einige sehenswerte Punkte zugunsten der Erholung ausgespart. Ich wollte meinem Sohn die klassischen Highlights zeigen. Die Landschaften, die Kultur der Zulu, die Strände, die Strauße und das Kap. Aber auch den Reichtum und die Armut, Highspeed und easy-going, Musik und Kunstgewerbe.

Wir sind nach Jo´burg geflogen, standesgemäß mit SAA, über Nacht, direkt und zum Sommeranfang im November. Unsere Freunde haben uns in Empfang genommen und in ihr neues Haus gebracht – ein Grundstück groß wie zwei Fußballfelder, drei Häuser, vier Kinder und sieben Hunde und ein zwei Meter hoher Zaun mit Nato-Draht im hinteren Teil mit Hochspannung.

Zäune und Mauern prägen die wohlhabenden Wohngegenden. Auf dem Land, dem unendlich weiten, wäre das zu kostspielig. Oft gibt es eine Abzweigung und ein gate und das war´s. Man sieht, man trifft oft stundenlang keinen Menschen und kein Auto. Nur dann und wann eine Windmühle oder einen Baum in dessen Krone riesige Nester von Webervögeln gebaut sind oder Pfade, die nach nirgendwo führen. Die Gastfreundschaft, Braai und Beer, Biltong und Wine – wir haben sie genossen. Ebenso die günstigen Preise. Wir haben mit Weißen und Schwarzen gesprochen und gegessen. Keiner war verlegen um gute Ratschläge, alle waren interessiert wo wir herkommen, denn mit unserer weißen Haut waren wir eindeutig die Ausländer.

Die eigentliche Reise begann nach dem Inlandsflug von Jo´burg nach Durban. Wir sind in den Norden des Königreiches Kwa Zulu Natal nach Richards Bay gefahren, mit Mietwagen ohne Navi und im Linksverkehr. Übernachtet haben wir in vorher online gebuchten B&B´s oder Guesthouses auf unserer Strecke. Von der Basis Richards-Bay sind wir zum Hhluhluwe-Nationalpark und nach Mpumalanga gefahren, haben die Tiere aus allernächster Nähe – Elefanten bis zu zwei Metern vom Auto entfernt, Zebra, Hippo, Impala und Giraffen – gesehen, fotografiert und beobachtet und dabei den Zungenzerbrecher: „she sells sea shells on the sea shore“ aus dem Radio gelernt. In Mpumalanga inmitten der Zuckerrohrfelder mit einem bewaffneten Guardian Geld aus dem Automaten gezogen und im Zulu cultural village Dumazulu Krokodile gesehen und Schlangen angefasst und die Zulukultur erlebt.

Von Durban nach PE sind wir geflogen, entlang der wunderbaren Küste auf der Autobahn bis Knysna wieder gefahren. Wir sind in einer fantastischen Lodge gelandet, Tonquani. Unser Ausgangspunkt für die Gardenroute. Wir haben die Häuser der Austern-Millionäre, die Knysna Heads, Brenton on Sea, den Outeniqua-choo-choo train bis George, das Eisenbahnmuseum und eine abenteuerliche Fahrt mit dem Taxi erlebt, bestaunt, fotografiert und in uns aufgesogen.

Im Tsitsikamma Nationalpark in einem wooden Tent übernachtet und im eiskalten Wasser gebadet. Einen kurzen Ausflug auf dem Otter-trail und über die Hängebrücke am Storms-River-Mouth. Bungee-jumping haben wir ausgelassen.

 

Dann weiter nach Oudtshoorn zu den Straußenfarmen, um auf Straußen zu reiten und auf Straußeneiern zu stehen und zu den Cango Caves. „You must be stupid or very brave„, sagte der Gastvater von De oude meul in Oudtshoorn. Ich habe mich für mutig entschieden. Wer wird schon gern für unvernünftig oder verantwortungslos gehalten? Ein weiterer Höhepunkt war ein Verkehrsschild: „road works ahead“ und ein Weiteres wenig später „end of road“ und plötzlich Schotterpiste. Ein kleiner Mietwagen schafft auch das. Ebenso wie die untarred roads im Nationalpark, ebenso wie den Swartberg-Pass.

 

Weiter Richtung Süden, ans Kap und immer entlang der Drakensberge. Bei meiner letzten Reise hatte ich einen Abstecher an den wirklich südlichsten Punkt gemacht. In einem schlichten hostel am Kap Agulhas haben wir übernachtet. Bei abfließendem Wasser hatten wir Fische mit der Hand gefangen und ich war auf einen Seeigel getreten. Dann vor Kapstadt den Sir Lowrys Pass erklommen und über der Kuppe, nach einem langen und steilen Anstieg öffnet sich malerisch und weiß der Blick auf False Bay.

Unsere Reise endete in Capetown, nachdem wir am Cape of good hope Baboons gefüttert – sollte man nicht – , Eidechsen zuhauf gesehen und die Speicherkapazität der Videokamera voll ausgereizt, das Aquarium und Victoria&Alfred-Waterfront – shop till you drop- heimgesucht hatten.

 

Wir sind am Abreisetag mit dem Lift auf den Tafelberg gefahren. Robben Island wir kommen beim nächsten Mal.

Meine Freunde schenkten mir zum Abschied eine Karte auf der stand: „Don´t forget your money, don´t forget to pack, most important don´t forget to come back.

Fazit der Reise

Mein Fazit ist, dass mit dem gehörigen Respekt und ohne den „Touri“ nach außen zu kehren, mit etwas Englisch und einigem Cash und immer unter Beachtung einiger Sicherheitsregeln es sich gut reisen lässt. Auch individuell, auch allein oder mit kleinen Kindern. Menschen und Tiere, Essen und Trinken, schwarz und weiß – die Republik ist ein Land der Möglichkeiten, der Eindrücke und der Erfahrungen.

Mein Sohn schwärmt noch heute von den Quads, der Pumpgun und der Aussicht vom 18. Stockwerk des Holiday Inn Garden Court, Durban. Südafrika ist ein Land für große und kleine Jungs – und für toughe Mädels.

Aangename reis

 

 

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