Wein aus Südafrika

Südafrikanischer Wein

Wenn auch die Weinherstellung in Südafrika natürlich nicht auf eine derart lange Tradition wie die großen Weinbaugebiete Europas zurückblicken kann, so reichen die Ursprünge doch weiter zurück, als man gemeinhin denkt.
Überliefert sind die Anfänge der Kultivierung Mitte des 17. Jahrhunderts. Etwas isoliert vom Rest der Wein-Welt konnte man indes nicht auf dessen reiche Erfahrung zurückgreifen und nach dem Rückschlag durch die heimtückische Reblaus, die ihren Weg auch hierher gefunden hatte, erholte man sich nur langsam.

Die immensen Verluste versuchte man dann wettzumachen, indem man auf Quantität setzte.
Schon bald mußte man jedoch bemerken, daß dieser Weg der falsche war. Denn nicht nur die Qualität litt unter der eingeschlagenen Richtung, der Wein war in dieser Menge schlichtweg gar nicht abzusetzen.
So kam es zum eigentlichen Aufschwung erst, als die politischen Voraussetzungen, ähnlich wie in Chile, sich änderten. Privatinitiativen, die auf Qualität setzten und sich zudem der Hilfe erfahrener ausländischer Experten, teils auch Investoren, versicherten, gingen den Weg in die Qualität. Es wurden zu den klimatischen und geologischen Gegebenheiten passende Trauben importiert.
Ob es sich um sattes Schwemmland oder kargen Kies oder Sand handelt, ob es an der Küste mild und regnerisch oder im Inland heiß und trocken ist, überall treffen bestimmte Reben auf ihre Vorlieben.
Und wenn nun keine der importierten Reben wirklich passen wollte, kreierte man mit viel Phantasie Neuzüchtungen und konnte relativ schnell auch international damit überzeugen.
Die Technik in den Weingütern ist mittlerweile von hohem Standard, viele der jungen Winzer sind in Europa in die Lehre gegangen.
Nachdem die Weißweine auch im Export lange dominierten, machen sich in den letzten Jahren vermehrt hervorragende Rotweine einen Namen. Inzwischen hat sich Wein aus Südafrika auch in Europa einen guten Ruf erworben.

Zu den wichtigsten Regionen für den Weinbau in Südafrika gehören Robertson und Stellenbosch:

Robertston:

Bislang sind es Winzer, wie etwa die Familie Bruwer vom Gut Bon Courage, die die Weine dieser südafrikanischen Weinbauregion über die Grenzen hinaus bekannt gemacht haben.
In der Kapregion, entlang des Flusses Breede, gelegen, verfügt das Gebiet zwar über die klimatischen und geologischen Voraussetzung für guten Weinbau, produziert aber immer noch eher Massenweine für den regionalen Markt.
Die oben genannten Ausnahmen jedoch haben erkannt, daß hier, auf sandigen, mit ausreichend Kalk angereicherten Schwemmböden durchaus auch Qualität gekeltert werden kann.
Auch wenn man es auf sich nehmen muß, die Natur in bestimmten Teilen des Landes mit künstlicher Bewässerung zu unterstützen, garantiert das Klima mit seinen heißen Tagen und den kühleren Nächten eine ausreichend lange Reifeperiode.
Besonders gut gedeihen auf diesem Boden und in diesem Klima Weißweinsorten wie Chardonnay, Pinot Gris oder Sauvignon Blanc.
An den Hängen des großen Gebietes, wo ebenfalls bereits bekanntere Winzer wie du Preez ihre Heimat haben, kann man sich aufgrund ausreichender Niederschlagsmengen die künstliche Bewässerung sparen, hat dafür die arbeitstechnischen Nachteile der Hanglagen.
Dadurch und durch die abweichende Bodenbeschaffenheit hat der Wein dieser Lagen einen etwas anderen Charakter.

Stellenbosch:

Die bei uns wohl bekannteste Weinbauregion Südafrikas trägt den Namen ihrer Provinzhauptstadt, die ca. 40 km von Kapstadt entfernt liegt.
Ob dieser Bekanntheitsgrad jedoch mit der, im Vergleich zu anderen Anbaugebieten Südafrikas, besseren Qualität der Weine oder einfach nur am größeren touristischen Interesse an dieser Region liegt, sei dahingestellt.
Sicher kommen die meisten der bekannten und qualitativ guten Weine sicher aus dieser Gegend, aber dies liegt wohl eher daran, daß hier auch eine größere Vielfalt und eine größere Quantität als in den Konkurrenzregionen vorzufinden ist.
Zudem hat man hier mit dem Weinbau die längste Erfahrung, versorgte man doch von hier aus bereits am Anfang des 19. Jahrhunderts das damalige Mutterland England mit Wein.
Eine Fülle unterschiedlichster Weine, möglich durch eine ebenso große Fülle an verschiedenen Böden und Mikroklimata, werden hier meist in Barriques ausgebaut und erzielen eine erstaunliche Qualität, die auch weltweit Anerkennung findet.
Besonders berühmt ist die Region für ihren teilweise beeindruckenden Shiraz.
Bei einer Reise durch diese ungemein interessante Region sollte man deshalb nicht versäumen, auch mal mindestens ein Stück der „Stellenbosch Wine Route“ zu folgen und den einen oder anderen Winzer, etwa Simonsig am Simonsberg, der sich um die Errichtung dieser Weinstraße sehr verdient gemacht hat, besuchen.
Oder bei Delheim vorbeischauen. Fast schon ein Muß für Besucher aus Deutschland, auf diesem Gut Familie Sperling zu besuchen, auch wenn der alte „Spatz“ leider nicht mehr unter uns weilt.
Es ist der Mühe allemal wert.

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