Heute sind wir sehr früh aufgestanden und ohne Frühstück zum Bahnhof geradelt, wo es ab 06:00 Uhr die Zugtickets geben sollte. Dort war eine ruhige und entspannte Atmosphäre, ganz anders als in dem hektischen Gewusel, welches einen in Senegal erwarten würde. Wir kauften für alle ein 1. Klasse Ticket, dann brachten wir die Räder vorbei zum Gepäckwagen. Der Lademeister verpackte mit unserer Hilfe alle Räder -zweistöckig!- im vorderen Abschnitt des Gepäckwagens. Dort gab es ein kleines Kabuff wo die Räder unter sich blieben und nicht den Platz mit vollen Bananenkörben teilen mußten. Es wäre einfacher gewesen, wir hätten bei allen Rädern den Lenker quer gestellt und die Pedalen abgemacht. Das Gepäckabteil hatte keine Türen; die wurden mit Bambusstangen und Schnur verschlossen.
Kurz nach 07:00 Uhr, also fast pünktlich fuhren wir los -am Anfang ging es quer über die Landebahn des Flughafens. Es war eine absolut aufregende Fahrt. Die meiste Zeit standen wir an den auch während der Fahrt offenen Türen und fotografierten. Die Landschaft war spannend, aber nach ein paar Stunden drückte uns der Qualm der Lokomotive aufs Gemüt und das Hämmern der Gleise setzte sich in den Ohren fest. Irgendwann waren wir durchgeschwitzt und meinten, die Fahrt könnte nun bald zu Ende sein. Auf halber Strecke schaltete die Lok erst mal den Motor ab, denn es gab viel ein- und auszuladen. Da wäre eigentlich genug Zeit gewesen, sich nach einer Nudelsuppe umzuschauen. Später wurde es bei vielen Passagieren üblich, an jedem Bahnhof aus dem Zug zu springen und sich umzusehen, was es so an Waren und Leckereien gab. Der Zugführer pfiff auch immer, wenn es weitergehen sollte, so daß alle schnell zurück kamen. Bananen gab es in Unmengen und bis zu einem bestimmten Punkt wurden sie immer billiger, – bis auf 20 Pfennig für eine ganze Hand. Wir kauften auch eine riesige Papaya und testeten die Cherimoya Früchte. Auf unseren Sitzen gab es dann ein klebriges Gelage. Endlich kamen die Erfrischungstücher mal richtig zum Einsatz. Müde und erschöpft kamen wir am frühen Abend an und suchten das Top Hotel am Ort auf. Im Nachhinein sagten die meisten, daß der Laden ja wohl doch nicht so toll sei. Nicht mal duschen konnte man, ohne sich in die Badewanne zu hocken und die Brause mit einer Hand über sich zu halten. Und das Abendessen verdient keine besondere Erwähnung. Ich fühlte mich in dem kitschigen Bau auch nicht wohl.
Zurück zur Übersicht Weiter zum 29.9.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von ProvenExpert.com. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.