Geschichte von Johannesburg

In zweierlei Hinsicht hat Johannesburg, mit 3,2 Millionen Einwohnern die größte Stadt Südafrikas, eine entscheidende Bedeutung für die Entwicklung der Menschheitsgeschichte: Zum einen befindet sich im unmittelbaren Umland von Jo´burg, wie die Stadt kurz genannt wird, die sogenannte ‚Wiege der Menschheit‘. In den Sterkfontein-Höhlen wurde das etwa 3,3 Millionen Jahre alte Skelett eines ‚Hominiden‘ (Vorzeitmensch) gefunden, wobei das Alter nur ein geschätztes ist.

In weiteren geschichtlichen Verlauf wurden die Landstriche um Johannesburg von dem Naturvolk der ‚San‘ besiedelt. Noch heute wird in vielen Regionen Südafrikas die Geschichte der ‚San‘ dokumentiert. Aus dem heutigen Nigeria und Kamerun kommend, eroberten im 11. Jahrhundert verschiedene Bantu-Völker diese Gebiete.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts fand man in den Gegenden um Jo´burg Gold. Und das hatte natürlich eine entscheidende Bedeutung für die weitere Entwicklung von Johannesburg zum einen, aber auch für ganz Südafrika und sogar für Europa, hatten sich zu dieser Zeit die Briten bereits gegenüber den Holländern in der Vorherrschaft durchgesetzt. Nachdem 1886 an den Ausläufern des Witwatersrand, Teil der ‚Wasserscheide‘ zwischen Atlantischem und Indischem Ozean inmitten einer bis zu 1779 Metern hohen Bergkette, die Hauptgoldader gefunden wurde, ist an dieser Stelle Johannesburg als Goldgräbersiedlung gegründet worden. In dem weiteren Abbau stellte es sich im Verlaufe der Jahrzehnte als das größte Goldvorkommen weltweit heraus. Die Entdeckung der enormen Goldvorkommen zog natürlich viele Glücksritter aus aller Welt, vor allem aber aus Holland und England, an. Viele tausende Arbeiter, nicht nur aus Europa, sondern auch die Buren aus der Kapkolonie (der südliche Teil von Südafrika), kamen nun nach Johannesburg. Buren sind die Nachkommen der ersten niederländischen Einwanderer, die sich im 17. Jahrhundert hier angesiedelt hatten und mit Einheimischen Familien gründeten.

Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Jo´burg bereits 100.000 Einwohner. Die Feindseligkeiten zwischen den Buren und den Briten, die diese als Eindringlinge betrachteten, gipfelten im zweiten Burenkrieg, der von 1899 – 1902 andauerte und den die Buren verloren.

1910 gründeten die Briten die Südafrikanische Union, die zwar den Status einer Selbstverwaltung hatte und dennoch Teil des Britischen Empires war. Seit dieser Zeit nahm Johannesburg seine Entwicklung, die den ‚schlechten Ruf‘ dieser Stadt in der Welt begründete. Die Rassentrennung (Apartheid) wurde eingeführt, das heißt, dass Schwarze, aber auch die einströmenden Inder nur noch in ihnen zugewiesenen Vierteln leben durften. Die so entstandenen Stadtviertel wurden aufgrund der Organisiertheit der Schwarzen der weißen Regierung ein Dorn im Auge. Aus diesem Grund kam es Ende der 1940-er Jahre zu den unrühmlichen Umsiedlungen der schwarzen Bevölkerung in neue Vororte von Johannesburg. Fortan lebten diese nun unter anderem in dem weltberühmten South Western Township, kurz Soweto genannt.

Der wohl bekannteste Schwarze, der hier ebenfalls viele Jahre zu Hause war, ist Nelson Mandela, der spätere erste schwarze Präsident von Südafrika. Sein Haus können Touristen heute in Orlando besuchen.

Nach den Unruhen und Kämpfen, die viele Jahre andauerten, wurde das Rassentrennungssystem Anfang 1990 aufgegeben, Diskriminierungsgesetze wurden offiziell abgeschafft. Die Stadterneuerung mit vielfältigsten Entwicklungsmaßnahmen ließ Johannesburg zum pulsierenden Mittelpunkt ganz Südafrikas werden. Die krassen Gegensätze sind im Stadtbild nach wie vor vorhanden, aber jetzt ist nicht mehr die Hautfarbe das entscheidende Kriterium, sondern, wie in jeder Großstadt, der Unterschied zwischen arm und reich.

Tipp: Lesen Sie mehr über den zweiten Burenkrieg und die Apartheid!

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