Die Ureinwohner in der Umgebung von Kapstadt waren nomadische Buschmänner und Hirtenvölker. Aufgrund ihrer ‚abgehackten‘ Lautbildung wurden sie von den Holländern ‚Hottentotten‘ benannt. Diese Ureinwohner widersetzten sich erfolgreich, für die Kompanie zu arbeiten. Dem daraus folgenden Arbeitskräftemangel wirkte man durch Sklaven aus Madagaskar, Indien und Malaysia entgegen. Da in der aufstrebenden Kolonie Kapstadt viele männliche Einwanderer ohne Familie tätig waren, kam es zu einer Bevölkerungsvermischung mit den Sklavinnen und auch den Ureinwohnerinnen. Die Nachfahren dieser Verbindungen machen den heutigen Teil der farbigen Bevölkerungsschicht aus. Nach einer 150-jährigen holländischen Vorherrschaft erweiterten 1806, erleichtert durch den Bankrott der Niederländischen Ostindien-Kompanie, die Briten ihr Einflussgebiet auf das südliche Afrika. 1814 wurde die Kaphalbinsel inklusive Kapstadt britische Kronkolonie. Reichtum und Wohlstand erlangte Kapstadt recht schnell in den Jahren 1870 bis 1890. Im Landesinneren von Südafrika kam es nach der Entdeckung zum industriellen Abbau von Gold und Diamanten. Durch seine günstige Lage am Meer siedelten sich immer mehr Unternehmen an. Seinen Grundstein legte zu dieser Zeit auch der noch heute größte Diamantenförderer der Welt, der Konzern De Beers.
1910 wurde aus der einstige britische Kronkolonie und weiteren drei Kolonien die Südafrikanische Union gegründet. Nach dem zweiten Weltkrieg erlangte die ‚National Party‘ die Mehrheit im Parlament von Südafrika. Anfang des 20. Jahrhunderts kam es somit auch in Kapstadt zur strikten ‚Rassentrennung‘. In die Nähe des Hafens und an die Ostseite des Tafelberges wurde die schwarze Bevölkerung abgeschoben. Es entwickelten sich die sogenannten Townships. Wohnviertel und Stadtteile getrennt nach weißer und schwarzer Bevölkerung entstanden. Die Elendssiedlungen der schwarzen Bevölkerung wurden zum Ausgangspunkt des Widerstandes gegen diese Rassentrennung. Die Entwicklungen der Wohngebiete vollzogen sich nach diesen verschiedenen Bedingungen. In den ‚schwarzen Vierteln‘ lebten unzählige verschiedene ethnische und religiöse Gruppen, die ein buntes, quirliges Bild abgaben. In den vielen Jazzkneipen entwickelte sich ein eigener Musikstil. Die der weißen Bevölkerung vorbehaltenen Stadtteile zeichneten sich durch Museen, Universitäten, dem Parlamentsgebäude und anderen historischen Bauten aus.
Kapstadt ist heute mit 2,4 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt Südafrikas und ein populäres Touristenziel. Der grandiose Tafelberg, das Victorianische Hafenviertel, die St. Georges Cathedral (Sitz des anglikanischen Erzbischofs), der Botanische Garten, die malerischen Strände in den Vororten, das umliegende Weingebiet und vieles mehr machen Kapstadt zu einer der schönsten Städte der Welt.
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