Der Begriff Hieroglyphenschrift bedeutet zunächst, dass es sich um eine Schrift handelt, die zu wesentlichen Teilen aus Piktogrammen, also schematischen Bildern, besteht. Die ägyptische Hieroglyphe ist das bekannteste Beispiel, aber nicht das einzige. Auch die Maya-Schrift besteht z.B. aus Hieroglyphen.
Die ägyptische Hieroglyphe wurde ungefähr von 3200 bis 300 v. Chr. verwendet. Die ältesten Formen bestehen aus etwa 700 Zeichen, während man bei den jüngeren Varianten bis zu 7000 verschiedene Hieroglyphen zählen kann. Nach 300 v. Chr. geriet das Wissen über die Hieroglyphen langsam in Vergessenheit. Ägypten wurde in dieser Zeit von den Ptolemäern beherrscht und so wurde die griechische Schrift eingeführt. Die Hieroglyphenschrift wurde zwar noch in privaten und religiösen Bereichen genutzt, aber dies wurde mit der Zeit weniger, bis diese Traditionen schließlich ganz endeten.
Hieroglyphen haben einen sehr ornamentalen Charakter. Das hängt damit zusammen, dass sie vor allem in der Frühzeit fast ausschließlich als Monumentalschrift für Tempel und andere Bauten verwendet wurden. Die vielen kleinen Ausschmückungen zeugen noch heute davon, dass die Schrift nicht nur durch ihren Inhalt, sondern auch durch ihre Form wirken sollte.
Die Hieroglyphen waren spätestens nach dem 4. Jahrhundert n. Chr. für keinen Menschen mehr lesbar. Es dauerte fast ein Jahrtausend, bis in der Renaissance die Hieroglyphen wieder genauer untersucht wurden. Doch die zur Verfügung stehenden Schriftquellen reichten nicht aus, um die Entzifferung der Schrift zu leisten. Zahlreiche Gelehrte versuchten sich an dieser Aufgabe und begaben sich z.T. auf Irrwege. Es dauerte noch Jahrhunderte, bis das entscheidende Puzzlestück gefunden wurde.
Der Feldzug Napoleons gegen Ägypten förderte den „Stein von Rosetta“ zutage. Auf diesem berühmten Fund steht ein Text in drei verschiedenen Sprachen, nämlich demotisch, griechisch und hieroglyphisch-ägyptisch. Anfang des 19. Jahrhunderts gelang es damit innerhalb weniger Jahre, die Hieroglyphen zu großen Teilen zu entziffern.
Die Hieroglyphenschrift besteht zwar vordergründig aus Bildern, aber im engeren Sinne handelt es sich nur bedingt um einen Bilderschrift. Es gibt in den meisten Hieroglyphen auch phonetische Zeichen, also Hinweise für die Aussprache. Eine Hieroglyphe ist ein Zeichen, das einen Konsonanten repräsentiert. Dazu kommen sogenannte Determinative, die für die Vokale stehen. Es handelt sich um ein sehr komplexes Schriftkonstrukt.
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