Der Autor unternahm im März/April 2009 mit zwei Freunden eine dreiwöchige Reise nach Uganda. Ziel war das St. Francis Family Helper Programme in Mbarara. Dieses unterstützt seit 1976 Familien und Kinder, die in Not sind. Der Autor kannte das Hilfsprojekt seit 1994 nur aufgrund schriftlicher Kontakte.
Das Programm wendet sich zunächst an Eltern und Verwandte von Kindern, die nicht in die Schule gehen können, weil ihnen das Schulgeld fehlt. Die Grundschule ist zwar offiziell kostenlos, aber sobald die Kinder an eine bessere Privatschule oder an eine weiterführende Schule wechseln wollen, können sich das arme Familien nicht mehr leisten. Deshalb wurde ein Kindersponsor-Programm entwickelt, das in den letzten 30 Jahren vielen Kindern zu einem besseren Bildungsstand und damit zu anspruchsvolleren Berufen und mehr Wohlstand verholfen hat. Zur Zeit werden circa 250 Kinder und Jugendliche von Sponsoren aus Deutschland, England, Irland, Holland und den USA mit einem Jahresbetrag von durchschnittlich 250 Euro unterstützt. Das Kindermissionswerk in Aachen gibt zu jeder Spende noch einen Teilbetrag dazu.
St. Francis arbeitet von Anfang an eng mit der Erzdiözese Mbarara zusammen. Die Bischofskirche ist in unmittelbarer Nähe. Kürzlich wurde dem Programm ein kirchliches Grundstück zur Verfügung gestellt, auf dem nun ein neues Gebäude für das „Councelling Training Center“ gebaut werden kann. Dieses Training Center entspricht einer deutschen Fachhochschule. Hier werden Familienberater ausgebildet. In Uganda ist der Aufbau eines Netzes von Familienberatungsstellen sehr wichtig, um die vielen Probleme mit Aids, Waisenkindern, Gewalt und Drogen in den Familien besser angehen zu können. Hier steht St. Francis an vorderster Front.
Ein drittes Standbein des Programms ist die Nähschule. Hier versucht man Mädchen mit geringer Bildung die Möglichkeit zu geben, sich Grundkenntnisse im Nähen und in Hauswirtschaft zu erwerben. Sie können danach in einem Haushalt eine Anstellung finden und sind für die Gründung einer eigenen Familie besser vorbereitet.
Wir bekamen einen sehr guten Einblick in die effiziente Arbeit des Hilfsprogramms, wo 23 Angestellte mit der Verwaltung und in der Ausbildung von Studenten und Schülerinnen beschäftigt sind. Gleichzeitig lernten wir auch viele Leute kennen, die mit dem Programm in Verbindung stehen, z. B. von Misereor oder von der Christoffel-Blindenmission. Dadurch wurde uns bewusst, wie wichtig in dem Entwicklungsland Uganda die Nichtregierungsorganisationen sind und wie sehr diese von den Ugandern geschätzt werden.
An den Wochenenden unternahmen wir mit Mary Moran, der irischen Gründerin des Projekts, Ausflüge in Nationalparks der Umgebung und an einen See an der Grenze von Ruanda. Nur da und dort trafen wir auf Touristen. Uganda hat wunderbare Sehenswürdigkeiten, aber noch keinen spürbaren Massentourismus. Dabei ist die Sicherheitslage relativ gut. Uganda ist eine zur Zeit recht stabile Präsidialdemokratie unter dem seit 1986 regierenden Präsidenten Museveni, der von der Mehrheit der Bevölkerung sehr geachtet wird. Nur der Norden, an der Grenze zum Sudan, ist für Touristen gefährlich. Aber auch dort wird es in den letzten drei Jahren ruhiger, nachdem eine Rebellenarmee in das Gebiet der Republik Kongo abgedrängt wurde.
Der folgende Bericht entstand aus Aufzeichnungen, die ich immer dann, wenn ich abends Zeit hatte, an Ort und Stelle gemacht und zu Hause nur unwesentlich verändert habe.
Helmut Schmidt am 10.05.2009
Teil1 (im pdf-Format)
Teil2 (im pdf-Format)
Teil3 (im pdf-Format)
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