Mit der Skelettküste, einer der ältesten Gesteinsformationen unseres Planeten überhaupt, berührt die Namib im Norden das Meer. Der schauerliche Name hat geschichtliche Wurzeln, die das Ende zahlreicher Seefahrerleben bedeutet haben. Die tosende Brandung, der oftmals dichte Nebel und die heimtückische Strömung ließen zahlreiche Schiffe stranden. Wer die Havarie überlebte, sah sich mit dem unweigerlichen Tod durch Verhungern und Verdursten in der lebensfeindlichen Namib konfrontiert. Doch nicht nur Seefahrer fanden hier ein schreckliches Ende. Wale, die seinerzeit noch in großen Stückzahlen an der Skelettküste vorbeizogen, fielen den gleichen Tücken zum Opfer und beendeten ihr Leben im Wüstensand. So war die Skelettküste stets übersät mit Schiffswracks sowie menschlichen und tierischen Skeletten.
Der Norden der Küste ist heute ein 16.000 km² großer Nationalpark (Skelettküstenpark), während der südliche Teil als „Nationales Erholungsgebiet Westküste“ den Menschen zur entspannten Freizeitgestaltung dient. Besonders Angler wissen den enormen Fischreichtum dieser Gegend für ihr Hobby zu nutzen. Die Nachfrage nach den begehrten Angelplätzen ist so groß, dass an der südlichen Skelettküste zahlreiche Anglercamps entstanden sind. Das bekannteste und größte von ihnen hat sich inzwischen zu einer Stadt namens Hentiesbucht gemausert.
Doch nicht nur menschliche Angler lieben Fisch. Auf dem Speiseplan der Ohrenrobben steht Frischfisch ganz weit oben. Deshalb bevölkern sie in Kolonien, die bis zu 100.000 Tiere umfassen können, die gesamte Atlantikküste Namibias. Am Kreuzkap, nicht weit von Hentiesbucht entfernt, bietet die Skelettküste dem Beobachter die Möglichkeit, eine Ohrenrobbenkolonie aus nächster Nähe zu erleben.
Ohrenrobben ihrerseits sind willkommene Leckerbissen für Schakale, Hyänen und Löwen, so dass die Skelettküste mit einer beeindruckenden Artenvielfalt aufwarten kann. Und wer ganz besonderes Glück hat, kann sogar Wüstenelefanten zu Gesicht bekommen. Die Anzahl der Wüstenelefanten beträgt zur Zeit leider nur noch ca. 120 ihrer Art, da sie von Wilderern lange Zeit gejagt wurden.
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