Reisetagebuch aus Südafrika – Südafrika-Reise im Oktober

Reisetagebuch aus Südafrika

Dieses wunderschöne Reisetagebuch und die Fotos einer Reise durch Südafrika wurden uns freundlicherweise von Matthias zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt! Auf seiner Website www.matthiasriedel.de findet mn noch zahlreiche weitere Reiseberichte und Fotos von Reisen in andere schöne Länder dieser Welt – viel Vergnügen beim Lesen dieses Reiseberichtes und einen großen Dank an Matthias!

30.09.2008/01.10.2008

Die Fahrt von Stuttgart nach Frankfurt am Main und weiter nach Dubai verlief absolut problemlos. Nur in Dubai mussten wir irgendwie eine Wartezeit um Mitternacht über 4 Stunden tot schlagen. Auf dem Flughafen in Dubai empfiehlt es sich im Transitbereicht zu bleiben, denn dort ist es relativ leicht 3-4 Sitze zu ergattern, die man als Liege missbrauchen kann. Geht man allerdings eine Ebene tiefer in die Duty-free Shops, kann man sich zu den 100ten von Indern gesellen, die sich auf den Gängen schlafend ausgebreitet haben.
Angekommen in Johannesburg wurden wir direkt von der Autovermietungsfirma per Abholservice in Empfang genommen .Etwas zögerlich bin ich auf einen mit einem Namensschild bewaffneten Mann zugegangen, der ein Schild hoch hielt, dessen Buchstabenzusammenstellung mit etwas Phantasie, meinem Nachnamen entsprechen könnte. Aber tatsächlich – zu meinem Erstaunen – ich war die gesuchte Person. Prima, das nenne ich Urlaub. Ich musste mir keine Gedanken machen, wie ich zur Autovermietung komme. Nach einer kurzen Einweisung haben wir uns mit unserem Camper in das Getümmel des afrikanischen Strassenverkehrs gestürzt. Dabei hatten wir nur ein Ziel: So schnell wie möglich raus aus Johannesburg und ab in Richtung Krüger Nationalpark.
Da wir erst gegen 13 Uhr los fahren konnten, war uns von Anfang an klar, dass wir es nicht bis zum Einbruch der Dunkelheit bis zum Park schaffen würden. Wir entschieden uns somit für die entspannte Variante und legten einen Zwischenstopp in Sabie ein. Dort sind wir einer Empfehlung folgend auf den Campingplatz „Merry Pebbles“ gefahren um unser Nachtquartier aufzuschlagen. Der Campingplatz bietet alles, was das Herz begehrt incl. eines Pools. Das weiträumige Gelände war fast menschenleer und somit stand uns der Pool zur alleinigen Nutzung zur Verfügung. Nach zwei Tagen Zug, Flug und Fahrerei kann so eine heiße Blubberwanne Wunder bewirken.

2.10.2008

Auf zum Krügerpark!
Ich hatte noch den Elan die direkte Route etwas umzubauen um an den MacMac-Wasserfällen, die an der Straße in Richtung Graskop liegen, vorbeizukommen. Wer schon ein paar Wasserfälle in der Schweiz gesehen hat, kann sich diesen Besuch schenken. Der kurze Weg ist komplett eingezäunt und die Büsche hinter den Zäunen teilweise so hoch, dass sie einem die Sicht in die Schlucht versperren. Die eigentliche Aussichtsplattform ist wegen Baufälligkeit gesperrt. Die ganze Gegend besteht aus Eukalyptus Monokulturen, die massiv bewirtschaftet werden.
An der Rezeption des Krügerparks angekommen waren wir froh, dass wir noch von einem Internet-Terminal in Dubai kurz vor dem Weiterflug eine Reservierung ergattern konnten. Der Park war für diese Woche so gut wie ausgebucht, da wir uns in der letzten Woche der hiesigen Schulferien befanden.
Aufgrund der Reservierung war der Check-In sehr schnell erledigt und wir konnten uns ganz der Tierbeobachtung widmen. Es dauerte nicht lange und schon posierte eine Löwenfamilie in aller Ruhe im Gebüsch am Strassenrand Elefantenherden kreuzten die Straße und die Giraffen zupften nur das aller frischste Grün aus den Baumwipfeln. So tuckerten wir alle Eindrücke aufsammelnd mit 30 Std./km zu unserem Campingplatz Skukuza. Der Platz ist am Fluß gelegen, der ausgiebig von Hippos zum Baden genutzt wird. Beim Abendessen auf der Restaurant-Aussichtsplattform, kann man sich  bei einem kühlen Bier das Gegrunze der Flußpferde anhören.

3.10.2008

Ideale Zeitpunkte zur Tierbeobachtung sind die späten Abendstunden bzw. die frühen Morgenstunden. Der halbe Campingplatz war daher schon um 6 Uhr auf den Beinen. Alles strömte aus dem Park um die besten Abschusspositionen für die Fotos zu finden. Wir kurvten in Richtung Satara, welches ein nördliches Camp ist inmitten einer Steppenlandschaft, die aufgrund ihres niedrigen Bewuchses weite Blicke über das Gelände zulässt. Giraffen, Büffel, Zebras und in deren Schlepptau die Löwen fühlen sich hier besonders wohl. In vielen Camps wurden Night-Drives angeboten, welches die einzige Möglichkeit ist nach 18 Uhr Tiere im Park beobachten zu können. Denn 18 Uhr bedeutet Zapfenstreich für alle Besucher. Jeder muss bis zu diesem Zeitpunkt in den Camps sein, die dann geschlossen werden. Wir hatten uns also auf solch eine Fahrt eingebucht. Pech gehabt. Für uns gab es außer einer afrikanischen Wildkatze, die ein Vorfahre unserer Hauskatze ist, nichts Spektakuläres zu sehen.

4.+5.10.2008

Für die nächsten beiden Nächte hatte ich über das Internet zwei Reservierungen für den etwas weiter südlich gelegenen Campingplatz Lower Sabie ergattert. Lower Sabie ist deutlich kleiner als Skukuza, aber nicht weniger beliebt. Und daher meist ausgebucht. Einheimische haben uns erzählt, dass sie für die Übernachtung in der Hütte mindestens ein Jahr im Voraus reservieren müssen.
Lower Sabie liegt am Fluß Sabie, auf dem man von der Restaurantterrasse herrliche Blicke auf die grunzenden Flusspferde, badende Elefanten und grasende Kudus genießen kann. Auf unseren Pirschfahrten mit unserem Camper haben wir es geschafft die „Big-Five“ im Park vor die Linse zu bekommen.
Fast pünktlich zur Regenzeit setzt abends der lang ersehnte Regen ein. Wobei Regen hier erstaunlicherweise nichts mit einem Wolkenbruch gemein hat, sondern vielmehr ein fein verstäubter warmer Wasserschleier. Dies ist für uns natürlich der optimale Zeitpunkt im flauschig warmen Camper unseren Reisebericht zu schreiben. Apropos Camper.
Die Affen haben erfolglos versucht uns Essbares aus irgendwelchen Fensteröffnungen zu klauen. Dass man auf die Affen aufpassen muss, war uns klar, aber die Dreistigkeit der Vögel haben wir unterschätzt. Stand mal eine Tür etwas länger offen, war offenes Obst ein gefundenes Fressen für das gefiederte Diebespack. Auch in Lower Sabie haben wir noch mal unser Glück heraus gefordert, die nachtaktiven Tiere beim Sunset-Drive zusehen. Aber auch hier – außer Spesen, nicht viel gewesen.
Naja es gab schon schlummernde Löwen am Wegesrand, aber die haben wir ja schon gesehen.
Eine Empfehlung: Warme Sachen mit auf die offene Busplattform zu nehmen, denn mit Einbruch der Dunkelheit beginnt es mit dem Fahrtwind doch sehr frisch zu werden.

6.10.08

Der heutige Tag stand unter dem Motto „Strecke machen“. Wir wollten es heute bis zum Mkuzi Game Reserve schaffen, welches in der Provinz Kwazulu-Natal liegt. Wir waren daher sehr füh auf den Beinen und haben zum letzten Mal im Krüger Park von Lower Sabie bis zum Crocodile Bridge Gate Ausschau nach Nashörnern gehalten. Leider erfolglos. Von dort aus haben wir uns entschieden die direkte Route durch Swasiland zu nehmen . An den Grenzübergängen wurden vom Tourismusministerium Umfragen durchgeführt, was man für die Tourismusentwicklung in Swasiland tun könnte. Leider konnte ich bei unserer 2-3 stündigen Fahrt durch das Land keine spektakulären Eindrücke sammeln.
Wenigstens zeigten sich die Grenzbeamten mit den Ein- bzw. Ausreiseformalitäten flexibel. Für das Auto brauchte man ein Miniformular. Südafrika wollte einen Stempel im Pass hinterlassen und Swasiland wollte sich hier natürlich auch nicht zurück halten und stempelte auch noch einmal darüber. Bei der ganzen Stempelei und Formular Herrumreicherei hatte ich bei der Ausreise vergessen mir ein weiteres Ausreisepaper für den Pkw zu besorgen. Glücklicherweise lenkte die Grenzbeamtin ein als ich ihr sagte, dass ich schon eine ganze Menge Stempel im Pass hätte und ihr dann wahrheitsgemäß beichten musste dass ich im ganzen Trubel das Blättchen für den Pkw vergessen hatte. Letztendlich kam es dann auf einen Stempel mehr oder weniger auch nicht an und wir konnten dank der Flexibilität der Grenzbeamtin wieder ausreisen.
Im Mkuzi Game Reserve angekommen, teilte man uns mit, dass bis auf den Campingplatz alle Unterkünfte aufgrund des Wassermangels bis auf weiteres geschlossen wurden. Diese Nachricht wurde landesweit über die Nachrichtenkanäle verbreitet. Somit kamen die Touristenströme zu diesem Park schlagartig fasst vollständig zum Erliegen. Als Resultat hatten wir den kompletten Campingplatz für uns alleine, bis auf ein paar Kröten, die wir nicht davon abhalten konnten uns ihre Gute-Nacht Geschichte laut quakend zu erzählen.

7.10.2008

Heute hatten wir ausgiebig Zeit den menschenleeren Park in Augenschein zu nehmen. Leider schien es so, dass die Trockenheit nicht nur die Menschen aus dem Park vertrieben hat, sondern auch die Tiere äußerst rar machte. Bis auf ein paar Hippos, die im Wasser plantschten, haben wir nichts vor die Linse bekommen. Da es hier offensichtlich zu wenig Wasser gab, haben wir uns in Richtung Indischer Ozean aufgemacht über den es seither keine Meldung über Wassermangel gab.
Sodwana Bay war unser Ziel, da die Bucht den Ruf hat ein ausgezeichnetes Tauchrevier zu sein. Wir buchten uns daher auf die auf dem Campingplatz gelegene gut geführte Tauchbasis „Coral Divers“ ein um zwei Tauchgänge für den Folgetag zu reservieren. Der Campingplatz selber liegt hinter den Dünen und ermöglich somit einen schnellen Zugang zum Meer.
Durch die hier herrschende Meeresströmungen ist das Wasser noch relativ warm. Jedoch verhinderte die meterhohe Brandung das Baden im offenen Meer.
Schräg gegenüber der Rezeption führt ein gut ausgeschilderter Rundwanderweg durch die vielfältigen Vegetationen. Das Symbol für den Wanderweg ist ein Urbayer mit Lederhose und Gamshut. Man könnte daher fast vermuten, dass dieser Weg nicht gerade von einem Zulu entwickelt wurde. Angegeben war der Weg mit einer Wanderzeit von ca. 3 Stunden. Bei einem etwas zügigerem Schritt lässt sich dieser Weg aber auch ohne Probleme in 1 ½ Stunden bewältigen.

8.10./9.10.2008

Um 7:20 Uhr haben wir uns bei den Coral Divers zu unserem ersten Tauchgang im Indischen Ozean getroffen. Dazu wurden wir mit dem Traktor und dem ganzen Equipment hinunter zum Strand gefahren. Bei heftigem Wind und schon reichlicher Brandung war unser erster Tauchspot das 2-Mile-Reef. Mit Motorschlauchbooten ging es festgeklammert an der Bordwand in Hüpfern über die hohe Brandung in das offenen Meer hinaus.
Bei starkem Hin- und Hergeschauckel zwängten wir uns in unsere Taucherausrüstung um uns letztendlich mit einer Rolle rückwärts mit dem kühlen Naß  bekannt zu machen. Leider war der Seegang noch deutlich bis in 12 m Tiefe spürbar. Die Strömung verhinderte zum einen ein ruhiges Dahingleiten, zum Anderen war die Sicht durch die aufgewühlte See beeinträchtigt. Aus diesem Grund konnten wir den Tauchgang trotz der bunten Fisch- und Pflanzenwelt nicht in vollen Zügen genießen. Der zweite Tauchgang fiel dann dem deutlich zunehmenden Wind zum Opfer.
Da keine Wetterbesserung in Sicht war, haben wir uns ins Landesinnere zum Hluhluwe – National Park aufgemacht. Jeder hatte uns einstimmig versichert, wenn wir diesen Park besuchen, würden wir Nashörner zu Gesicht bekommen. Was soll ich sagen, alle haben Recht behalten. Denn keine 500 m hinter dem Memorial Gate graste schon die erste Nashornfamilie die die Ein-Kind-Ehe praktizierte.
Im Hluhluwe – National Park gibt es keinen Campingplatz. Aus diesem Grund quartierten wir uns auf einer Bergspitze gelegenen Hilltop Camp in einer Hütte ein. Der Hilltop Camp selber bietet von seiner Terrasse einen herrlichen Blick über die gesamte Landschaft. Hier kann man bei einem exzellenten Cappuccino die Blicke über die Landschaft schweifen lassen oder bei einem geführten Bushwalk die Tiere aus nächster Nähe beobachten.
Wenn man viel Glück hat, kann man den Abend bei einem Lichterfeuerwerk namens Gewitter mit lautem Donnergrollen ausklingen lassen. Der Park bietet fast alles, was es im Krügerpark ebenfalls zu sehen gibt, nur mit dem Unterschied, dass hier alles deutlich kompakter ist und dadurch die Landschaft abwechslungsreicher erscheint.

10.10.2008

Die Schlacht um Cape Vidal -11:45 Schlacht um das Mittagessen
Massive Truppenverbände der Affeneinheiten formierten sich im Guerilla-Stil rund um unseren Zentralposten der Mittagessen Zubereitung. Verschiedene langschwänzige Spähverbände näherten sich zu Boden und von Ast zu Ast schwingend von der Luft unserem Unterstand. Während wir einen grünen Salat mit Avocado, Käse, Tomaten, Zwiebeln in unserer Feldküche vorbereiteten, gab der Affenverband das Signal zum Angriff. Bodenverbände näherten sich von mehreren Seiten und zogen unsere Steinwurf Artillerie auf sich. Dadurch konzentrierten wir das Feuer nur auf eine Flanke, welches sich als schwerer taktischer Fehler herausstellen sollte. In einer konstatierten Aktion kamen in einer zweiten Angriffswelle massive Lufteinheiten des Affengeschwaders wie aus dem Nichts überfallartig zum Einsatz. In Stuka-Sturzflug-Angriffsformation fielen sie über unsere Feldküche her und spielten ihre massive Luftüberlegenheit gnadenlos aus. Nachdem wir bis zum letzten Steinwurf gekämpft hatten, blieb uns nur noch ein strategischer Rückzug in das massiv gepanzerte Wohnmobil.
Verlust des Tages: räuberische Erbeutung einer Avocado und einer frischen Tomate, Verluste im Affenheerlager höchstwahrscheinlich: null. Es bleibt zu beanstanden, dass trotz der eigenen Feuerkraft der Geschütze durch die äußerst mangelhafte Zielgenauigkeit keine nennenswerten Treffer erzielt werden konnten.

11.10.2008 Kampftagebuch Tag 2: Wir kapitulieren nicht!

Am nächsten Morgen kam endlich die lang ersehnte Verstärkung durch weitere Touristenverbände. Die Strategie lautete heute: vor Beginn des Frühstücks die Affenverbände prophylaktisch in einer gemeinsam koordinierten Aktion unter Beschuß zu nehmen. Wir eröffneten das Sperrfeuer bis sich der Feind unter dem Kugelhagel geschlagen zurück ziehen musste. Die massive Feuergewalt der touristischen Angriffswelle überrollte den Feind und zermürbte seine Moral. Wir konnten nun triumphierend in aller Ruhe in unseren zurückeroberten Unterstand unser Frühstück genießen: Hurrah!
Nach diesem heroischen Sieg hatten wir uns erstmal eine Auszeit an dem fast menschenleeren Strand von Cape Vidal verdient. Wir schlenderten hinter den Dünen mit einem Walsymbol markierten Wanderpfad entlang. Der an etwas baufälligen Aussichtstürmen endete. Hoch über den Bäumen konnten wir den Blick über das Meer schweifen lassen und die vorbei ziehenden Wale beim Luftausblasen beobachten.
Nun war es aber Zeit uns gemächlich in Richtung unseres nächsten Zieles, die Drakensberge aufzumachen. In St. Lucia deckten wir uns nochmals mit dem nötigen Proviant ein  und genossen zum Mittag „Ocean Basket“ Restaurant eine große Fischplatte, die wirklich eine Empfehlung wert ist. Bei der ganzen Schlemmerei haben wir etwas die Zeit aus  den Augen verloren, denn unser Weg führte uns nochmals über die R 618 von Ost nach West durch den Hluhluwe-Umfolozi-Park Richtung Ulundi zu unserem Campingplatz in Dundee.
Leider brach bereits 150 km  vor unserem Ziel die Dunkelheit herein, was in Südafrika beim Autofahren nicht unbedingt ein Spaßfaktor bedeutet. Schlaglöcher auf den Strassen, herum streunende Ziegen und Kühe und unendlich viele Spaziergänger, die auf Grund ihrer Hautfarbe nachts nicht zu erkennen sind, machen die Fahrt zu einem Telespiel der ersten Generation, in dem auf der dunklen Strasse ständig neuen Hindernissen ausgewichen werden muss, in nichts nachsteht. Am Ende des Ritts durch die Dunkelheit bekamen wir die volle Punktzahl, da wir ohne Kollateralschaden unseren Campingplatz erreicht hatten (Kwa-Rie).

12.10.2008

Der Campingplatz
Am nächsten Morgen wurden wir überrascht von der persönlichen Handschrift des Caravanbesitzers. Überall streunten frei herumlaufende Tiere herum, wie Bushbock, Pfauen, Enten, oder Hasen. Die versammelte Mannschaft schien sich bereits sehr gut an die Menschen gewöhnt zu haben, denn sie zeigten keinerlei Scheu mehr. Die sanitären Anlagen überraschten, weil sie als Felsgrotte entworfen waren und daher verdient der Zeltplatz unsere Empfehlung (100 R pro Nacht).
Nach ein paar Stunden Fahrt über Ladysmith, Bergville kamen wir in den Drakensbergen, unserem nördlichsten Punkt den Royal Natal National Park an. Das Royal Natal Mahai Camp liegt an dem Mahai Fluß, welches umrahmt wird von den steil aufragenden Felskanten namens Amphitheater. Es soll wohl etliche Postkarten geben, die diese Szenerie als Motiv abbilden. Und wir saßen nun vor der Sonne geschützt unter Pinienbäumen inmitten dieses Panoramas. Bei einer kurzen Wanderung entlang des Mahai Flusses, welches entlang des Camps führt, kommt man auf einem gut ausgebauten Fußweg zu den Cascades, welche bei der derzeitigen Trockenheit mehr einer mehrstufigen Poollandschaft ähnelt als einem reißenden Gebirgsbach, der in Kaskaden den Berg hinunter stürzt. Nach einem heißen Tag kann man hier die Seele und die Füße im kühlen Nass baumeln lassen.

13.10.2008

Gut gestärkt vom Frühstück haben wir uns heute als Wanderziel die Thukela Gorge vorgenommen. Nach Plan sollten die 14 km in 5 ½ Std. zu bewältigen sein. Da es mittags sehr heiß werden würde, versuchten wir möglichst früh mit unserer Tour zu beginnen. Man kann von dem Mahai Campsite mit dem Auto in Richtung Süden den Gorge Car Park erreichen, von dem aus der gut ausgeschilderte Wanderweg beginnt. Die Tour verläuft immer mit dem Blick auf die gewaltige Felsformation des Amphitheaters langsam ansteigend bis man letztendlich die Schlucht erreicht. Auch hier konnte man nur erahnen, wie das Wasser von den hoch aufragenden Seitenwänden in die Tiefe stürzen würde. Aus dem Fluß war ein Rinnsaal geworden. Und die Wasserfälle waren gänzlich ausgetrocknet. Der Wanderweg endet etwas abrupt ohne einen klaren Hinweis, dass man sein Ziel bereits erreicht hat. Insgesamt eine entspannte Wanderung, die man aufgrund der Mittagshitze unbedingt in die Morgenstunden verlegen sollte ohne dabei einen ausreichenden Wasservorrat zu vergessen. Diejenigen, die uns auf dem Rückweg noch entgegen kamen, hatten offensichtlich die Temperatur und einen ausreichenden Wasservorrat unterschätzt. Jedesmal gab es die Frage „Gibt es  da oben Trinkwasser?“ Zurück am Campingplatz haben wir uns kurz abgeduscht und sind dann in Richtung Süden über Estcourt, Rosetta bis ins Kampberg Valley zu unserem Zeltplatz Glengary Park gefahren. Der Zeltplatz hält nicht ganz was sein ambitionierter Preis hoffen lässt. Vielleicht war dies auch ein Grund warum wir die einzigen Gäste auf der Campinganlage waren. Immerhin gab es einen wunderschönen Sonnenuntergang hinter der Kulisse der hoch aufragenden Drakensberge und einen künstlich angelegten See, der durch eine Vielzahl von Singvögeln und noch viel mehr quakenden Fröschen bevölkert wird. Die Suche nach dem Kreuz des Südens und dem großen Bär blieb auch diesmal erfolglos.

14.10.2008

Der Morgen begann mit tiefen Nebelschwaden verhangen, keinerlei Sicht auf die Berge und leichter Nieselregen. Damit war klar, dass wir heute alle Wanderpläne streichen und uns Richtung Meer bewegen würden, um dort auf besseres Wetter zu hoffen. Wir gestalteten die Fahrt am Fuße entlang der Drakensberge durch eine touristisch nicht erschlossene Region. Es ging daher über 80 km nur auf Schotterpiste von Kamberg über Lower Loteni nach Himeville. Landschaftlich wird man ein wenig an die schwäbische Alb erinnert mit grünen Weidewiesen, die zur Rinderzucht genutzt werden. Nur die Affenherden, die das Land durchstreifen machen einem wieder schnell deutlich, dass man sich in Afrika befindet. Die gesamte Region ist fast menschenleer bis auf ein paar sehr weit verstreute Farmhäuser. Da es fast keinerlei Infrastruktur in dieser Region gibt, sollte man nicht mit halb leeren Tank starten. Von Himeville über Underberg und Kokstadt führte uns der Weg zu unserem Ziel Port St. Johns. Diese Region scheint fast ausschließlich von Schwarzafrikanern bewohnt zu sein. Man fährt durch eine weiträumig zersiedelte Landschaft in der sich immer wieder Hüttenansammlungen finden. Auf der gesamten Fahrt haben wir nicht einen einzigen Weißen zu Gesicht bekommen, es sei denn bei einem Stopp in Underberg, in dem die Geschäftsführer des Spar-Supermarktes offensichtlich durchweg von Weißen besetzt war.
Angekommen in Port St. Johns wird man empfangen durch eine hoch aufragende Steilküste, in der sich unser Campingplatz „Cremorne Estate“ befand. Der Campingplatz ist wunderschön angelegt und befindet sich entlang des Flusses Unizimvubu. Die Besitzer sind äußerst freundlich und das dazugehörige Restaurant liegt weit über dem was man von einem Campingplatz erwarten könnte. Eine ganz klare Empfehlung (www.cremorne.co.za).
Während der Fahrt fiel uns auf dass der Wagen nicht mehr optimal zu steuern war. Grund hierfür war, dass wir uns einen Plattfuss eingefangen hatten. Zum Glück gab es in Port St. Johns einen auf Arbeit wartenden Reifenreparaturdienst. Innerhalb einer halben Stunde bekamen wir das Wohlfühl-sorglos Paket. Der Reifen war für umgerechnet 2 Euro repariert und wir waren wieder mit straffen Reifen für den nächsten Tag präpariert.

15.10.2008

Das Wetter hatte sich noch deutlich verschlechtert. Port St. Johns mit seinem schönen Strand und dem wunderschönen Panorama der Steilküsten wäre auf jeden Fall einen Tag Aufenthalt wert gewesen. Aber an der Wild Coast war nach den Wettervorhersagen für unseren Geschmack das Wetter zu wild und somit beschlossen wir direkt zur Sunshine Coast zu fahren, in der Hoffnung, dass der Name auch Programm ist. Nach ca. 4 Stunden über Mthatha der N2 folgend machten wir eine Mittagspause in Chintsa West, welches kurz vor East London liegt. Dort machten wir den Fehler einen Snack im Chintsa Bay Restaurant zu essen. Nachdem seither schlechtesten Essen auf unserer Reise, konnte ich meinem Magen erst wieder mit einer Ladung Cola und dem Versprechen, dass ich es nicht noch einmal tun werde, wieder versöhnlich stimmen.
Nach dem kulinarischen Flop ging es noch einmal 2 Stunden zu unserem Ziel Port Alfred. Leider machte die Sunshine Coast dem Namen keinerlei Ehre. Die ganze Fahrt wurde begleitet von Regengüssen und in den Höhenlagen von Nebelbänken mit einer Sicht von manchmal weniger als 25m.
Port Alfred ist ein nettes Städtchen bei dem die Häuser bis and den weißen Sandstrand gebaut sind. Der Campingplatz Medolino weist ein gut gepflegtes Ambiente auf und wäre das Wetter nicht so schlecht gewesen, hätten wir von der Möglichkeit im Pool zu baden sicherlich Gebrauch gemacht.

16.10.2008

Immerhin schien es sich in der Nacht weitgehend ausgeregnet zu haben. Und so konnten wir wenigstens an einem wolkenverhangenen Morgen unser Frühstück einigermassen trocken genießen. Wir machten das Beste draus und führen erst einmal ein paar Stunden Richtung Garden Route mit einer kleinen Mittagspause in der Jeffreys Bay. Die Jeffrey´s Bay ist als eines der Surf-Reviere in Südafrika bekannt. Und so war es nicht verwunderlich, dass trotz nicht idealer Wetterbedingungen viele Surfer auf der Suche nach der perfekten Welle unterwegs waren. Jeffrey´s Bay bietet weite Strände an und einige Cafés bei denen man entspannt mit Blick auf´s Meer seinen Cappuccino genießen kann. Weiter in Richtung Westen kamen wir in Storms River Mouth an, welches im Tsitsikamma-National Park liegt.
Der Camping Platz liegt direkt am Meer und lädt dazu ein bei einem gemütlichen Wein die Brandung an den Klippen zu beobachten. Mit etwas Glück kann man dabei Wale und Delphine beobachten. Der Tsitsikamma bietet Wanderwege an, die teilweise an Meer und teilweise im Wald verlaufen. Der 2-stündige Rundweg war eigentlich nur entlang des Küstenabschnitts interessant da es im Wald nichts Spektakuläres zu entdecken gab.
Da der Campingplatz relativ klein ist, empfiehlt sich für diesen Park eine Reservierung vorzunehmen, wenn man mit einem kleinen preislichen Zuschlag in der ersten Reihe und direktem Blick auf das Meer stehen möchte.

17.10.2008

Nachdem uns Tsitsikamma so gut gefallen hatte, dachten wir, dass ein Abstecher in den „Knysna National Area Park“  ebenfalls lohnend sein könnte. Der Prospekt versprach Seepferdchen und ein Steilküstenpanorama. Wir fuhren also die 2 Stunden nach Knysna und konnten dort weit und breit keinen Hinwies auf den Nationalpark finden. Auch die ansässige Bevölkerung war überrascht und zugleich ahnungslos, als wir diese mit dem Prospekt des Nationalparks konfrontierten. Jeder gab seine persönliche Abschätzung der Himmelsrichtung ab, was dazu führte dass wir Knysna und Umgebung recht gut kennen lernten, es langsam dunkel wurde und wir den Park immer noch nicht gefunden hatten. Fast hätten wir mit der Suche aufgegeben, bis wir dann doch die Steilküste von einer Ansiedlung in der Nähe von „The Heads“ von einem Aussichtspunkt zu Gesicht bekamen. Für den kurzen Abstecher hatten wir letztendlich den ganzen Tag gebraucht, was natürlich weit ab jeder Empfehlung sein kann. Da es keinerlei Hinweisschilder auf diese Steilküste gibt, sollte man sich lieber andern Highlights der Garden Route widmen.

18.10.2008

Eigentlich wollten wir gestern in Mossel Bay übernachten um von dort in das De Hoop National Reserve zu fahren. Wie schon beschrieben war uns dies nicht ganz gelungen und so wollten wir wenigstens einen kleinen Stopp in Hartenbosch  machen und den Sandstrand noch mal einen kleinen Besucht abstatten. Ganz überraschend kamen wir an einem Wochenmarkt vorbei, welcher nur samstags von 7 bis 11:30 Uhr auf einem bewaldeten Platz neben der Straße noch vor Wilderness gelegen statt fand. Angezogen durch die Vielzahl der Menschen kehrten wir um und schauten uns das Treiben näher an. Auf dem Markt gab es nur Produkte aus eigener Herstellung von regionalen Farmern und Privatleuten. Wir trafen selbst deutsche Rentner, die unter bayerischer Flagge deutsche Spezialitäten wie Laugenbrötchen, verschiedene Wurstsorten und süße Stückchen feil boten. Es war eine wunderschöne entspannte Atmosphäre, die verschiedenen Spezialitäten verkosten und kaufen zu können (Oats Farmer Market).
In Hartenbosch angekommen, haben wir uns ein Plätzchen mit der Aussicht auf den Strand und das Meer gesucht um dem auf dem Markt gekauften 1000ml Fruchtyoghurttopf zu genießen. In keinem der Supermärkte hatten wir Fruchtyoghurt ohne Konservierungsstoffe mit echten Fruchtstückchen gefunden. Nur gut, dass wir zur richten Zeit am richtigen Ort waren um unsere Vorräte aufzufüllen.
Frisch gestärkt ging es dann in Richtung De Hoop Nature Reserve. Etwa 18 km hinter Swellendamm gibt es ein Hinweisschild in Richtung de Hoop auf  einer ungeteerten Straße. Das Problem ist nur, dass man diese Hinweisschild nur von der Gegenrichtung sieht. Und so schossen wir an dem Hinweisschild in Richtung Skipskop vorbei. Da sich aber kurz danach eine weitere Kreuzung in Richtung R 319 befindet, war uns klar, dass die letzte Ausfahrt unsere Abzweigung gewesen sein musste. Es geht dann 150 km auf ungeteerten Schotterpisten durch anfangs weiträumige Weidelandschaften und Getreidefelder, bis sich die Landschaft zu einem mediterranen buschigen Bewuchs ändert. Kurz hinter dem Gate des de Hoop Natur Reserve kann man die ganze Landschaft bis hinunter zum Meer mit seinen hohen weißen Sanddünen überblicken.
Der Campingplatz selber liegt nochmals einige Km von Gate entfernt am Fluß. Uns war sofort aufgefallen, dass das ganze Camp umgebaut wurde. Es waren überall neue Lodges gebaut worden, die Wege wurden neu angelegt und das Restaurant war fast fertig gestellt. Pech für uns als Camper, denn hier schien man sich nur noch um die Abrechnung zu kümmern. Auf dem Platz gab es weder Mülltonnen noch Stromanschlüsse. Die sanitären Anlagen waren verdreckt und teilweise defekt. Es bleibt zu hoffen, dass nach dem geplanten Umbau- und Renovierungsarbeiten die anvisierten 375 R pro Stellplatz auch in einem angemessenen Verhältnis zur Leistung stehen.
Vom Campingplatz kann man den Strand nach einer ca. 15 min. Tour die Dünen erreichen. Die Dünenlandschaft hat eine beeindruckende Dimension und erinnert an den nicht bewachsenen Stellen schon fast an eine Wüstenlandschaft. Der weiße feinkörnige Sand erstreckt sich bis ins Meer hinein, in dem sich dann keine 100 m von der Küste entfernt die Wale tummeln. Wir hatten Glück, dass sich an diesem Tag eine komplette Wal-Großfamilie direkt in Küstennähe vor unseren Augen aufhielt. In den Dünen liegend konnten wir so im Sonnuntergang den größten Säugetieren der Erde zusehen und dabei den Tag ausklingen lassen.

19.10./20.10.2008

Natürlich darf bei einem Südafrika-Urlaub eine ordentliche Weinprobe in der Weinregion rund um Stellenbosch nicht fehlen. Von der N2 abzweigend haben wir die Route über Franschhoek über Paarl gewählt. Ca. die letzten 80 km in Richtung Franschhoek sind landschaftlich äußerst attraktiv. Es geht teilweise über unbefestigte Straßen an satt grünen Wiesen, aufgestauten Seen die kurz vor Franschhoek in steilen Serpentinen an alpine Straßen erinnernde Bergpässe hinauf. Bis zu der Paßseite  gab es keinerlei Hinweise, dass man sich bald in einer der größten Weinanbaugebieten Südafrikas befinden würde. Und auch auf dem Paß stehend in Richtung Franschhoek blickend, konnte man nur einige Rebflächen erahnen. Nur, was man nicht direkt sieht, kann man vielleicht im Weinglas finden. Und so schauten wir uns erst einmal um, welches Weingut sich empfiehlt für ein mehrgängiges Menü in Kombination mit verschiedenen Weinen. Der Tourguide empfahl das Weingut Boschendaal, welches von Franschhoek kommend kurz hinter die Abbiegung nach Stellenbosch liegt. Die Empfehlung des Reiseführers kann ich mehr als bestätigen. Das 7-Gänge-Menü war überaus abwechslungsreich bei einem moderaten Preisniveau. Wer nicht so viel Appetit mitbringt, kann auf dem Weingut eine äußerst attraktive Alternative wählen. Als Alternative zum Restaurant wird ein Picknick angeboten. Dabei wird ein Picknick-Korb zusammengestellt, der dann in den großzügigen Gartenanlagen unter den Bäumen serviert wird. Bei schönem Wetter ist dies sicherlich eine abwechslungsreiche Art seine Weine zu verkosten.
Das Einzige was uns an diesem Tag nicht gefallen hatte, war der Service auf dem Campingplatz Berg River Resort kurz vor Paarl. Die 240 R lagen hierbei weit über dem Durchschnitt, wobei die sanitären Anlagen eher unterdurchschnittlich waren. Es gab weder einen Pool, noch Wasser auf dem Stellplatz oder eine besonders angelegte Anlage, die diesen Preis hätte rechtfertigen können.
Als Alternative zur Übernachtung bietet sich Mountain Breeze an (120 R), welcher in einem Waldgebiet im Großraum Stellenbosch, in der Nähe des Weingutes Audacia liegt. An heißen Tagen ist man hier durch den dichten Baumbewuchs ausreichend vor der Sonne geschützt. Der Campingplatz liegt relativ zentral wenn man kurze Wege sucht um eine Vielzahl von Weinproben auf verschiedenen Weingütern durchzuführen. Um sich eine gute Grundlage für die Weinverkostungen zu schaffen sollte man auf keinen Fall das Erlebnisrestaurant Moyo beim Weingut Spier verpassen. Das reichhaltige Büfett kann man in einem der vielen Zelte, Pavillons oder einem Baumhaus genießen. Man hat sich viel einfallen lassen um die Gäste mit künstlerischen Einlagen zu unterhalten. Hier ist der ideale Platz um mit einer Weinprobe zu beginnen. Denn bevor man sich ein Glas Wein bestellt, kann man die Weine verkosten, die auf der Karte angeboten werden. Nach dem Büfett kann man sich gleich aufmachen, in das nur 100 m entfernte Verkostungslokal des Weingutes Spier. Auf diesen Weinwegen wandelnd lässt sich der Gaumen den ganzen Tag hindurch schulen.
Wer ein wenig Abwechslung vom Wein sucht, kann auch in der Destillerie Wilderer vorbeischauen um einige Grappa und Trester zu verkosten. Die Destillerie liegt in der nähe des Campingplatzes Mount River Ressort und wird von einem Deutschen aus Karlsruhe geleitet.

21.10.2008

Auf zum Endspurt und auf dem kürzesten Weg zum Kap der Guten Hoffnung. Wir hatten von einem Einheimischen aus Kapstadt den Tipp bekommen, dass man getrost das Walewatching, was jeder artige Tourist in Hermanus auf seiner Tourplanung hat direkt ans Kap verlegen kann in das Örtchen Fish Hoek. Er erzählte uns, dass er dort die Wale bis auf 50 m Entfernung zum Strand gesehen hat. Wir hofften, dass der Tipp auch den Walen geläufig war und sind deswegen ohne Umweg über Hermanus nach Fish Hoek gefahren. Und tatsächlich, in einer kleinen Bucht, die etwas vom Strand entfernt war, lag der Wal mit seinem Jungen in weniger als 100 m Entfernung gut sichtbar im Meer. Es kamen noch etliche weitere Wale hinzu, was nur einen Schluss zulässt, dass die Wale diesen Tipp kennen mussten. Nachdem wir dem bunten Waltreiben einige Zeit zugeschaut haben, sind wir weiter zu dem Table National Park zum Cap der guten Hoffnung gefahren.

Als braver Südafrikatourist dürfen zwei Reiseziele natürlich nicht fehlen. Schnurstracks auf den Capepoint hinaufsteigen und auf den Tafelberg entweder mit der Seilbahn hinauf fahren oder per Pedes die steilen Hänge hinaufkraxeln. Nur gut, dass Nachsaison war und beide Touristenattraktionen „relativ“ wenig besucht waren. Relativ bedeutete an diesem Tag, dass die Parkplätze bereits voll besetzt waren und man sich an den anderen Touristen vorbeischlängeln musste. Von unserem Campingplatz Chapman´s Peak, der nördlich von Nordhoek liegt, sind wir abends zum Einkaufszentrum Waterfront gefahren. Es ist eine der ganz wenigen Touristenattraktionen bis spät in den Abend geöffnet haben. Aufgrund der Ladenöffnungszeiten blieb uns nur die Möglichkeit die Shoppingzentren und Restaurants des großen Komplexes rund um den Hafen zu besuchen. Ein Restaurant hat eine Weinkarte, die beachtliche Ausmaße annimmt und wenn man Glück hat, gibt es als „Wild des Tages“ Kudu. Das Wild hat ein wunderbar zartes Fleisch und ist auf jeden Fall eine Kostprobe wert

Zusammenfassend können wir Euch ein paar Tipps an die Hand geben

  • Die Bezahlung beim Tanken erfolgt fast überall in bar. Die meisten anderen Beträge kann man mit Kreditkarte begleichen.
  • Es gibt fast überall selbsternannte Parkwächter. Es empfiehlt sich deren Service in Anspruch zu nehmen und diesen dann auch nach erfolgreicher Arbeit (d.h. das Auto steht noch da) ein paar Rand zuzustecken. Also immer an etwas Kleingeld in der Tasche denken.
  • Wer ein Handy hat, sollte sich in einem der vielen Supermärkte eine prepaid Karte kaufen. Hierfür sind keinerlei Formalitäten notwendig.
  • Wer viele Nationalparks besuchen möchte, sollte sich die Wildcard kaufen
  • In ländlichen Gebieten nachts zu fahren ist ein Abenteuer, was sicherlich nicht jedem gefällt. Überall auf den Strassen laufen Schwarze und Tiere herum und gleichzeitig  muss man versuchen den Schlaglöchern auszuweichen.
  • Während der südafrikanischen Schulferien sind für die großen bekannten Parks Reservierungen sehr empfehlenswert. Für die Nationalparks lassen sich Buchungen per Internet durchführen.
  • Wer nur sehr wenig Zeit hat oder die eher sicheren Regionen des Landes aufsuchen will, sollte sich auf den Süden des Landes beschränken. Dort gibt es die Gardenroute, den Addo-Elephant-National Park, der alle BIG-Five beheimatet und die Weinregion rund um Stellenbosch. Kapstadt und das Kap der Guten Hoffung sind hier auch in nächster Nähe.
  • Die Südafrikaner sind ein Volk, die Grillen über alles lieben. Die meisten Campingplätze und Rastplätze sind mit Grillstellen versehen. Man muss sich nur noch mit Holzkohle einem Grillrost und dem sehr günstigen und qualitativ sehr hochwertigen Fleisch eindecken und schon kann der Grillspass los gehen.
Südafrika ist relativ leicht zu bereisen.
Viel Spaß bei Eurem nächsten Trip!

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