Tirasberge

 

Gegen 13:00 verlassen wir die Geisterstadt und fahren auf der B4 in Richtung Aus und von dort zunächst auf die C13 und danach auf die D707 zu den Tirasbergen. Von der D-Strasse zweigt dann ein Areal mit mehreren Farmen ab. Nachdem wir den ersten Schlagbaum passiert haben, geht es kilometerweit über holprige, staubige Wege kargen Landes. Eine Ranch geht in die andere über. Wir fragen uns, ob die jeweiligen Besitzer jemals jeden m² ihres Landes erklommen haben. Die Koimaris-Farm, wo wir uns angemeldet hatten, liegt auf einem weiträumigen felsigen Gelände und wird von einem interessanten Deutschen aus Stendhal geführt, der uns herzlich und locker begrüßt. Wir beziehen ein traumhaftes, geräumiges Chalet, luxuriös ausgestattet in Naturambiente, alles aus Holz und Stein und nach Feng Shui gestaltet. In einem wundervollen Restaurant mit einem Kamin in der Mitte und zahlreichen Messing- und Holzskulpturen liebevoll ausstaffiert, essen wir lecker zu Abend. Es gibt eine gefüllte Squash-Frucht als Vorspeise, Oryx-Braten als Hauptgang und als Nachtisch Ananas mit Amarula. Im Anschluß an dieses üppige Menü müssen wir wieder unseren „Bellentines“ bemühen. Der Hausherr sitzt mit einem Freund, welcher mit auf der Farm wohnt und aus Stuttgart stammt, bei uns und beide erzählen von ihrem Leben in Namibia.
Nachher sitzen wir noch ein Weilchen auf der Terrasse vor unserem Chalet und betrachten ein traumhaftes Firmament. So unendlich viele Sterne, klar und hell – wie wir es aus europäischen Sphären nicht kennen, dazu die Stille der afrikanischen Wüste – diese Atmosphäre beschert uns bei tropischen Temperaturen eine Gänsehaut.
Am anderen Morgen unternehmen wir nach dem Frühstück eine kleine Wanderung auf den Berg unmittelbar hinter dem Camp. Allerdings ist der Weg sehr steinig, so dass man nicht wandern, sondern kraxeln muss und wir beim Gedanken an den über drei Stunden entfernten nächsten Arzt auf der Hälfte der Strecke wieder umkehren. Das Risiko einer Verletzung so ziemlich am Anfang der Reise wollen wir einfach nicht eingehen. Den Nachmittag verbringen wir auf dem Farmgelände mit lesen, die Landschaft betrachten, einfach entspannen. Zum Sunset begeben wir uns auf einen Felsen mit Blick über die Ebene und die angrenzenden Berge – Augenblicke innerer Einkehr und Ruhe.

Nach einem gemütlichen Frühstück und einem ausgiebigen Schwätzchen mit Roland und Ralph, nehmen wir Abschied von der wunderschönen Farm und machen uns auf den Weg nach Sesriem, insgesamt ca. 300 km; zunächst die 20 km über die Ranchs Koimaris und Landberg, dann auf der 707 nordwärts; in Betta nochmal Tanken. Die ungefähr fünf stündige Fahrt führt durch traumhafte, unendlich weite Landschaften, Buschsavanne mit Bergen unterschiedlicher Formation – Granit, felsig, karg, Tafelberge oder Berge halb mit Sand bedeckt und oberhalb karg – gelbes Gras wechselt mit etwas grüneren Gegenden, wo einzelne Bäume oder Sträucher stehen und unter denen die Tiere des Namib-Rand Schatten suchen. Immer wieder sieht man Bäume mit riesigen Nestern daran. Es entstehen wilde Spekulationen, welche Tiere wohl solche Gebilde erschaffen. Schließlich entdecken wir kleine meisenähnliche Vöglein, welche diese Naturhotels bewohnen und wir können erneut nur staunen.

Weiter zum nächsten Tag
Zurück zur Übersicht 

Ihre Traumreise beginnt hier