Die Sicherheitslage in Niger ist höchst angespannt. Vorab aber ein Hinweis, der jeden Reisenden betrifft, auch wenn er nicht auf menschengemachte Probleme in Niger treffen wird:
In Niger herrscht zur Zeit eine Cholera-Epidemie. Besondere gesundheitliche, medizinische Vorkehrungen sind also bei einer Reise nach Niger zu treffen.
Generell gilt für Niger das, was für alle Staaten des Maghreb und südlich der Sahara gilt: Die Al-Qaida ist mit ihrer Untergruppierung Al-Qaida im Maghreb (AQiM) in diesen Regionen aktiv. Das bedeutet für die Reisenden Gefahr von Entführungsversuchen und Sprengstoffanschlägen. Zur Zeit ist niemand in der Lage, diese Gruppierung zu stoppen oder auch nur wirksam zu bekämpfen. Insbesondere Gebiete, die nicht ausreichend von örtlicher Polizei oder Militär geschützt werden können, sollten unbedingt gemieden werden.
Nachvollziehbarerweise sind besonders jene Orte für die Terroristen von Interesse, an denen sich westliche Touristen in größerer Zahl und häufig aufhalten: das sind die touristisch sehenswertesten Orte in den jeweiligen Regionen.
Im Niger bzw. seinem Grenzgebiet ereigneten sich in den letzten Monaten folgende Fälle:
Im Dezember 2008 wurden zwei kanadische Diplomaten, im Januar 2009 vier europäische Touristen entführt. Dies geschah durch die AQiM, an der Grenze von Niger zu Mali. Fünf Geiseln kamen nach langer Zeit wieder frei, eine wurde jedoch ermordet.
Im November 2009 wurden sechs weitere Europäer von der AQiM entführt, von denen zwei immer noch festgehalten werden. Ende April 2010 wurde ein Franzose im Norden von Niger entführt, der schließlich im Juli 2010 ermordet wurde.
Im Juli 2010 kam es zu einer Militäraktion der mauretanischen Sicherheitskräfte, bei der einige Kämpfer der AQiM getötet wurden. Da dies auch unter Mithilfe von französischen Truppen geschah, ist ein Revancheakt der AQiM gegen Franzosen, aber auch Bürger anderer westlicher Staaten, wahrscheinlich. Ob dieser in Niger, in Mauretanien oder in Mali stattfindet, kann niemand sagen. Denkbar sind selbstredend auch mehrere Revancheakte. Die Wahrscheinlichkeit dafür wird als sehr hoch eingeschätzt.
Im Februar 2010 erfolgte ein Putsch in Niger. Eine Versammlung der Regierung wurde von Bewaffneten gestürmt, wobei es Tote und Verletzte gab.
Eine weitere große Gefährdung stellen die in Niger verlegten Minen dar, über deren Lage keine Aufzeichnungen existieren. Die Gefahr, Opfer einer solchen Mine zu werden, ist im Air- und im Djado-Gebirge besonders hoch.
Auch die allgemeine Kriminalität in Niger steigt an. Hier wird zuvorderst die Region Agadez genannt. Häufig kommt es durch kriminelle Banden zu Entführungsversuchen, oft werden die Geiseln an die AQiM weitergegeben. Die oben erwähnten Entführungsfälle beweisen dies.
Allerdings sind auch die Verkehrsverhältnisse in Niger unzureichend. Neben der riskanten Fahrweise vieler einheimischer Fahrzeuglenker ist auch der schlechte Straßenzustand beklagenswert. Zudem besteht wie fast überall in Afrika das Risiko, dass plötzlich und unvorhergesehen Tiere auf der Fahrbahn auftauchen. Bemerkenswert schlecht ist die Strecke zwischen Agadez und Niamey, die geradezu als Unfall- und Gefahrenherd berüchtigt ist.
Da es in Niger, sehr nah am Äquator gelegen, häufig sehr schnell und ohne lange Dämmerungszeit dunkel wird, wird davon abgeraten, überhaupt längere Fahrten für die Zeit nach 18h zu beginnen oder einzuplanen.
Drogen, Waffen und giftige Stoffe sowie bestimmte Medikamente dürfen nicht nach Niger eingeführt werden. Alkohol, Parfüm, Tabak, aber auch Tee und Kaffee zollfrei nur in bestimmten Mengen.
Das Fotografieren militärischer Einrichtungen ist nicht gestattet. Dazu zählen in Niger neben Flughäfen, Brücken und Staudämmen auch das militärische Personal.
Die medizinische Situation ist in Niger schlecht und nicht zu Vergleichen mit Standards in Europa. Operationen sollten nur außerhalb Nigers durchgeführt werden, deutsch sprechende Ärzte sind nicht bekannt. Regelmäßig benötigte Medikamente sollten zudem schon im Reisegepäck enthalten sein.
Informationen vom Auswärtigen Amt zur Sicherheit in Niger
Anmerkung: Natürlich sind diese Angaben ohne Gewähr. Es gilt immer, sich selbst beim Auswärtigen Amt über den aktuellen Stand der Sicherheitslage zu informieren.
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