Die Sicherheitslage in Nigeria ist äußerst problematisch. So wird von Reisen in folgende Gebiete dringend abgeraten: Delta, Abia, Bayelsa, Rivers und Akwa Ibom. Diese Bundesstaaten gelten als äußerst gefährdet. Zentral in Nigeria gelegen ist Jos, dort gab es zuletzt Unruhen, weshalb dieser Teil des Landes ebenfalls unbedingt gemieden werden sollte. Er liegt im Nordwesten der Region Plateau. Grundsätzlich gilt für alle Reisen nach Nigeria: Wer andere Gebiete als Abuja oder Lagos besuchen möchte, sollte sich vorher beim Auswärtigen Amt über die aktuelle Sicherheitslage informieren.
Weiterhin gilt für Nigeria: Im Delta des Niger, in dem auch Öl gefördert wird, ist seit Jahren nicht von Frieden zu sprechen. Immer wieder liefern sich bewaffnete Gruppierungen Kämpfe und Auseinandersetzungen. Dabei spielt es kaum eine Rolle, ob die Sicherheitskräfte der Regierung im Einsatz sind oder „paramilitärische Gruppen“ untereinander kämpfen. Zur Zeit sind diese Kämpfe abgeflaut, allerdings können sie jederzeit wieder aufflammen, und das ohne größere Vorwarnungen. Ende 2009 nahmen viele Gruppen ein Amnestie-Angebot der Regierung an, so dass sich die Lage weiter verbessert hat, ohne völlig entspannt zu sein.
Insgesamt besteht ein hohes Anschlags- und Entführungsrisiko in Nigeria. Dies gilt ganz besonders für den Bundesstaat Abia, vor dem das Auswärtige Amt ausdrücklich warnt.
Für das gesamte Land gilt leider trotz der leicht verbesserten Lage im Nigerdelta, dass lokale ethnische Konflikte jederzeit wieder aufbrechen können. Die meisten scheinen befriedet, allerdings genügt oft ein eher harmloser Anlass um das fragile Konstrukt der Ko-Existenz in Nigeria in Gefahr zu bringen. Noch im Januar und im März 2010 gab es um die oben erwähnte Stadt Jos herum bewaffnete Konflikte mit Todesfolgen.
Im Südosten von Nigeria kommt es in letzter Zeit immer häufiger zu Entführungen, auch davor muss eindringlich gewarnt werden.
Die allgemeine, unpolitische, nicht religiös oder ethnisch motivierte Kriminalität in Nigeria ist zudem sehr hoch zu nennen. Dabei muss an erster Stelle Lagos als unrühmliches Beispiel genannt werden. Die wirtschaftlich wichtigste Stadt des bevölkerungsreichsten Landes in Afrika ist häufig Schauplatz von bewaffneten Überfällen und zahllosen Diebstählen. Ähnliches gilt insbesondere für die Stadtteile Victoria Island, Ikoyi, Lekki und Ikeja.
Natürlich gilt für Lagos das, was für nahezu alle Reisen durch die Welt gilt: Wertgegenstände und Schmuck nicht offen am Körper tragen, Bargeld besser an andere als den üblichen Stellen am Körper befördern. Auch den Einsatz von Kreditkarten sollte man eher meiden.
Neben Ghana ist auch Nigeria besonders bekannt für seinen so genannten „Vorauszahlungsbetrug“, eine Form des Betrugs, die mit der Gutgläubigkeit der Empfänger von betrügerischen Emails spielt. Zu diesem Thema gibt es besondere Hinweise auf der Seite des Auswärtigen Amtes. Zudem betrifft es nicht allein Reisende nach Nigeria (aber auch!), sondern vor allem unerfahrene Menschen, die in Europa und dem Rest der Welt derartige Emails empfangen, um dann gutgläubig Geld nach Nigeria zu überweisen.
Die Versorgungslage in Nigeria mit Gütern wie Benzin, Strom oder Wasser ist in vielen Fällen mangelhaft, was sich natürlich insbesondere im Falle von fehlendem Benzin auch auf die Sicherheitslage eines Reisenden durch Nigeria auswirken kann.
Im muslimisch geprägten Norden des Landes herrscht die Rechtssprechung nach der Scharia, was bedeutet, dass dort Mord, außerehelicher Geschlechtsverkehr sowie Vergewaltigung mit der Todesstrafe geahndet werden. Zudem ist in vielen Regionen Homosexualität strafbar.
Informationen vom Auswärtigen Amt zur Sicherheit in Nigeria
Anmerkung: Natürlich sind diese Angaben ohne Gewähr. Es gilt immer, sich selbst beim Auswärtigen Amt über den aktuellen Stand der Sicherheitslage zu informieren.
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