Obwohl die Demokratische Republik Kongo ein Land unbeschreiblicher Schönheit und Klasse ist, handelt es sich nicht um ein klassisches Reiseziel. So wurde das Land vor allem auf Grund der zahlreichen Unruhen bekannt. Doch auch wenn die Unruhen lange Zeit das Land erschütterten, ist es eine Region, die für Individualreisende einiges zu bieten hat.
Neben recht modernen und auch impulsiven Städten befinden sich in der Republik Kongo und der Demokratischen Republik Kongo einige Besonderheiten, die in jedem Fall einen Besuch wert sind. Es bedarf jedoch Mut, denn ohne einen einheimischen Führer sollte man sich in keinem Fall auf die Wege durch das Land machen. Bis heute spricht das Auswärtige Amt Warnungen vor Reisen in die Demokratische Republik Kongo aus. Auch wenn es sich hierbei um Vorsichtsmaßnahmen handelt, sollte man sich diese zu Herzen nehmen. Im Vergleich zu den anderen afrikanischen Ländern gibt es bis heute nur sehr wenige Nationalparks in der Demokratischen Republik Kongo und so liegt auf der Eingrenzung von Schutzgebieten unterschiedlichster Art in keinem Fall ein Fokus von Seiten der Regierung. So sind nur drei der Schutzgebiete wirklich nennenswert und auch bei diesen stehen touristische Infrastrukturen nur zum Teil zur Verfügung. Die Demokratische Republik Kongo ist mit ihren Nationalparks ein Reiseziel für Individualisten und Abenteurer und diesen Aspekte sollte man in keinem Fall aus den Augen verlieren.
Der Virunga Nationalpark hat sich aus dem bereits 1925 gegründeten Albert-Naturpark entwickelt.
Er erstreckt sich über eine Fläche von 790.000 Hektar und gehört ohne Zweifel zu den größten Naturschutzgebieten des ganzen Landes. Doch obwohl dieser von unbeschreiblicher Größe ist, genießt er seit seiner Gründung 1969 nur ein recht geringes Interesse. Bekannt wurde der Virunga Nationalpark auf Grund der zahlreichen Berggorillas, die hier ihren neuen Lebensraum entdeckten. Lange Zeit waren die Entwicklung und auch der Bestand der Berggorillas unklar. Immerhin blieb auch der Nationalpark in keiner Art und Weise von den zahlreichen Unruhen im Land unberührt.
Allerdings gibt es auch viele weitere Tierarten in diesem Park, als da wären Bongos, Riesenwaldschweine, Löwen, Wasserböcke, Stachelschweine, Schimpansen, Waldelefanten oder Antilopen, um nur einige aus der großen Vielfalt zu nennen.
Doch die Berggorillas sind bei weitem nicht das einzige Highlight, das den Virung Nationalpark zu etwas Besonderem macht. Bereits vor einigen Jahrzehnten entdeckte man in dem Gebiet das erste Okapi. Experten gehen heute davon aus, dass im ganzen Land etwa 10 bis 20.000 Okapis leben. Wie viele ihren Lebensraum im Virunga Nationalpark gefunden haben, ist bis heute ungewiss.
Der Salonga Nationalpark ist auch ein sehr schönes Schutzgebiet in der Demokratischen Republik Kongo. Doch obwohl dieser bereits seit dem Jahr 1984 Teil des UNESO – Weltnaturerbes ist, war er lange Zeit erheblichen Gefährdungen ausgesetzt. So befindet sich der Salonga Nationalpark seit 1999 auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes. Wilderei und die Unruhen in der Demokratischen Republik Kongo haben hier ihre Spuren hinterlassen. Teile des Parks wurden geplündert und desertiert und so wundert es kaum, dass sich der Salonga Nationalpark heute in einer Situation befindet, die alles andere als einfach oder eben auch überschaubar ist. Die Gefahren sind groß und vor allem zehren diese an dem Erhalt des zentralafrikanischen Nationalparks.
Aber auch wenn all diese Problemen die Stellung des Salonga Nationalparks oftmals in den Schatten rücken, darf nicht vergessen werden, dass es sich hierbei um das größte Reservat im tropischen Regenwald Afrikas handelt. Gelegen im Zentrum des Kongo Beckens ist er nur als Boot erreichbar. Heute leben in dem Salonga Nationalpark zahlreiche bedrohte Tierarten, die ihn letzten Endes zu etwas ganz Besonderem im Land und auch auf internationaler Ebene machen. Neben den Waldelefanten haben auch Bonobos und Kongopfau diesen Lebensraum für sich entdecken können.
In der Region Haut-Zaire, wo sich noch der ehemalige Name der Demokratischen Republik Kongo zeigt, liegt der Nationalpark Garamba. Etwas 5.000 Quadratkilometer beträgt seine Fläche und er liegt in einer Hochebene, zwischen 700 und 1.000 Metern hoch. In diesem Nationalpark gibt es große Wasservorkommen. Drei große Flüsse durchziehen den Park, das sind Dungu, Garamba und Aka. An Tieren leben hier besonders viele Flusspferde, Büffel, Giraffen, Elefanten und Affen. Gegründet wurde der Garamba-Nationalpark 1938 und seit 1980 gehört er zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Der Nationalpark Kahuzi-Biega in der Demokratischen Republik Kongo enthält zwei erloschene Vulkane: den Kahuzi und den Biega, so erklärt sich sein Name. Der Großteil der Fläche ist mit tropischem Regenwald bewachsen. Seit 1980 ist er Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Gegründet wurde der Park im Jahre 1970 von einem Belgier. Er liegt im Osten der Demokratischen Republik Kongo und ist nicht weit von der Grenze zu Ruanda entfernt. Hier leben die letzten „östlichen Flachlandgorillas“, die die berühmte Affenforscherin Dian Fossey eine Zeitlang untersuchte, bevor sie nach Ruanda weiterzog. Auch in diesem Park stellen Wilderer und deren Treiben ein großes Problem dar. Dazu wird hier auch illegal Coltan abgebaut.
Der Nationalpark Upemba liegt in der Provinz Katanga, er verfügt über 12.000 Quadratkilometer geschützte Fläche. In ihm leben mehr als 1.800 Tierarten, von denen die letzten erst im Jahre 2003 entdeckt wurden. Gegründet wurde der Upemba-Nationalpark bereits 1939. Leider gibt es auch in diesem Park das große Problem der aggressiven Wilderer, die auch nicht davor zurückschrecken, gegen die Wildhüter mit Gewalt vorzugehen. Darüber tröstet auch die sehr ansehnliche Landschaft dieses Nationalparks mit vielen kleinen Seen und dem größeren, namensgebenden Upemba-See hinweg.
Dazu kommt in der Demokratischen Republik Kongo noch ein Wildtierreservat, das Wildtierreservat Okapi im Nordosten des Landes. Natürlich leben hier besonders viele Okapis, daher der Name. Hier werden diese auch gezüchtet und ihre Nachkommen teilweise an Zoos verkauft, allerdings nur in sehr geringer Stückzahl, um den Bestand der Okapis in ihrem Wildtierreservat nicht zu gefährden. Seit 1997 ist das Wildtierreservat in die „Rote Liste der gefährdeten Welterben“ aufgenommen. Neben der Jagd auf die Tiere stellen nämlich auch Brandrodung und Erosion ein Problem für dieses Naturschutzgebiet dar.
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