In Ruanda, einem lange von Bürgerkriegen gebeutelten Land, existieren immerhin vier nennenswerte Nationalparks, die hier kurz vorgestellt werden und auf keiner Ruanda-Reise fehlen sollten:
Der Akagera-Nationalpark (manche nennen ihn auch nur Kagera-Nationalpark) liegt im Osten des Landes, hat eine Fläche von 900 Quadratkilometer und wurde 1934 erstmal von Belgien zur Schutzzone gemacht. Damals wurden allerdings gleich 2.500 Quadratkilometer ausgerufen, heute ist die Fläche deutlich kleiner.
Bis in die 1990er Jahre hinein gab es hier große Populationen aller möglichen Tierarten wie Impalas, Wasserböcke, Löwen, manche Leoparden, Zebras und insbesondere große Büffelherden. Danach wurde das Gebiet verkleinert, der „Bevölkerungsdruck“ wuchs, dazu kamen die Unruhen durch den Bürgerkrieg. Im Gebiet des Akagera-Nationalparks mussten Flüchtlingslager eingerichtet werden, die natürlich eine Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der Tiere nur noch schwer möglich machten.
Der Nyungwe-Wald ist ein Bergregenwald im Südwesten von Ruanda. Er ist der größte zusammenhängende Bergwald im zentralen und östlichen Afrika. Seine Fläche umfasst 370 Quadratkilometer, als geschützter Wald gilt er seit 1933. Trotz dieses Status ist seine Waldfläche seit 1933 um 20% zurückgegangen. Eine beträchtliche Zahl an verschiedenen Tierarten lebt in diesem Waldgebiet: etwa 75 Säugetierarten, 175 Vogelarten, 120 Schmetterlinge und eine dreistellige Anzahl an Orchideen-Sorten. Touristen, die den Wald besuchen wollen, können das unter Führung von der örtlichen Tourismusorganisation (ORTPN) tun, dabei gibt es auch die Möglichkeit, Schimpansen zu beobachten.
Sehr bekannt ist auch der Vulkan-Nationalpark in Ruanda, der 1969 aus der Aufspaltung des Albert-Nationalparks hervorging. Er liegt im Nordwesten von Ruanda und grenzt sowohl an Uganda als auch an die Demokratische Republik Kongo. Er erlangte traurige Berühmtheit, weil in diesem Park die Gorilla-Forscherin Dian Fossey auf immer noch ungeklärte Weise ihr Leben verlor, nachdem sie hier jahrelang mit Berggorillas Forschung betrieben hatte. Auch heute noch leben hier einige Berggorillas, was Investoren dazu veranlasst, den Bau mehrerer touristischer Zentren zu erwägen. Dabei wären die Berggorillas der Hauptanziehungspunkt.
Ein trauriges Kapitel der Schutzzonen bildet der Gishwati-Wald. Dieser war zu früheren Zeiten einmal der zweitgrößte Wald in ganz Ruanda und erstreckte sich vom Ostufer des Kivusees bis zum Nyungwe-Wald. Wer noch ältere Karten von Ruanda besitzt, mag sich zu einem Ausflug in den Gishwati-Wald entschließen, allein: er wird nichts mehr finden. Der Wald ist gerodet worden, um Platz zu schaffen für die Landwirtschaft in Ruanda. Es gibt noch einige wenige grüne Flecke, von einem zusammenhängenden Waldgebiet kann aber nicht mehr die Rede sein.
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