Die Geschichte von Kapstadt (Cape Town)

Kapstadts Geschichte

Kapstadt – die „Mutter“ der Städte Afrikas

 

Kapstadt, direkt am Atlantischen Ozean gelegen, wurde 1652 von dem Holländer Jan van Reebeck gegründet, als Stützpunkt für die Versorgung der Handelsschiffe auf ihrem Weg nach Indien. Dies war die erste Stadtgründung in der beginnenden Kolonialzeit in Afrika. Die Niederländische Ostindien-Kompanie, in deren Auftrag van Reebeck tätig war, erweiterte aufgrund des stetig steigenden Handelsverkehrs ihre Aktivitäten auch auf den Getreideanbau und die Viehzucht. Ehemalig Beschäftigte der Kompanie erhielten kleinere Ländereien zur Bewirtschaftung. So wurden sie die ersten weißen Siedler Südafrikas, die unabhängig von den Weisungen der Kompanie ihre Farmen aufbauten. Weitere holländische, deutsche und französische Einwanderer ließen sich im Laufe der Zeit hier nieder. Kapstadt, das seinen Namen natürlich nach dem etwa 50 Kilometer entfernten ‚Kap der guten Hoffnung‘ erhielt, entwickelte sich rund um den Tafelberg. Er ist der nördliche Teil der etwa 50 Kilometer langen und teilweise bis zu 15 Kilometer breiten Gebirgskette, deren höchstes Felsplateau 1.087 Meter hoch ist.

Die Ureinwohner in der Umgebung von Kapstadt waren nomadische Buschmänner und Hirtenvölker. Aufgrund ihrer ‚abgehackten‘ Lautbildung wurden sie von den Holländern ‚Hottentotten‘ benannt. Diese Ureinwohner widersetzten sich erfolgreich, für die Kompanie zu arbeiten. Dem daraus folgenden Arbeitskräftemangel wirkte man durch Sklaven aus Madagaskar, Indien und Malaysia entgegen. Da in der aufstrebenden Kolonie Kapstadt viele männliche Einwanderer ohne Familie tätig waren, kam es zu einer Bevölkerungsvermischung mit den Sklavinnen und auch den Ureinwohnerinnen. Die Nachfahren dieser Verbindungen machen den heutigen Teil der farbigen Bevölkerungsschicht aus. Nach einer 150-jährigen holländischen Vorherrschaft erweiterten 1806, erleichtert durch den Bankrott der Niederländischen Ostindien-Kompanie, die Briten ihr Einflussgebiet auf das südliche Afrika. 1814 wurde die Kaphalbinsel inklusive Kapstadt britische Kronkolonie. Reichtum und Wohlstand erlangte Kapstadt recht schnell in den Jahren 1870 bis 1890. Im Landesinneren von Südafrika kam es nach der Entdeckung zum industriellen Abbau von Gold und Diamanten. Durch seine günstige Lage am Meer siedelten sich immer mehr Unternehmen an. Seinen Grundstein legte zu dieser Zeit auch der noch heute größte Diamantenförderer der Welt, der Konzern De Beers.

1910 wurde aus der einstige britische Kronkolonie und weiteren drei Kolonien die Südafrikanische Union gegründet. Nach dem zweiten Weltkrieg erlangte die ‚National Party‘ die Mehrheit im Parlament von Südafrika. Anfang des 20. Jahrhunderts kam es somit auch in Kapstadt zur strikten ‚Rassentrennung‘. In die Nähe des Hafens und an die Ostseite des Tafelberges wurde die schwarze Bevölkerung abgeschoben. Es entwickelten sich die sogenannten Townships. Wohnviertel und Stadtteile getrennt nach weißer und schwarzer Bevölkerung entstanden. Die Elendssiedlungen der schwarzen Bevölkerung wurden zum Ausgangspunkt des Widerstandes gegen diese Rassentrennung. Die Entwicklungen der Wohngebiete vollzogen sich nach diesen verschiedenen Bedingungen. In den ‚schwarzen Vierteln‘ lebten unzählige verschiedene ethnische und religiöse Gruppen, die ein buntes, quirliges Bild abgaben. In den vielen Jazzkneipen entwickelte sich ein eigener Musikstil. Die der weißen Bevölkerung vorbehaltenen Stadtteile zeichneten sich durch Museen, Universitäten, dem Parlamentsgebäude und anderen historischen Bauten aus.

Nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis am 11. Februar 1990, hielt Nelson Mandela hier in Kapstadt seine bedeutende Rede und leitete eine neue Ära für die Entwicklung in ganz Südafrika ein. Trotz zunehmender Korruption in Regierungskreisen von Südafrika haben vielfältige Sanierungsprogramme zu grundlegenden Verbesserungen geführt. Ganz allmählich entwickelt sich die Bevölkerungsstruktur wie in jeder modernen Großstadt in den verschiedenen Wohngebieten eher nach dem Einkommen. Die in Kapstadt seit 2006 regierende Partei ‚Demokratische Allianz‘ hat die Unterstützung der weißen und der farbigen Bevölkerung.

Kapstadt ist heute mit 2,4 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt Südafrikas und ein populäres Touristenziel. Der grandiose Tafelberg, das Victorianische Hafenviertel, die St. Georges Cathedral (Sitz des anglikanischen Erzbischofs), der Botanische Garten, die malerischen Strände in den Vororten, das umliegende Weingebiet und vieles mehr machen Kapstadt zu einer der schönsten Städte der Welt.

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