Als die WM 2006 überraschend nach Deutschland vergeben wurde, waren die Gesichter bei der südafrikanischen Delegation lang, hatten sie sich doch als Favorit für die Ausrichtung der Fußballweltmeisterschaft gewähnt. Nicht zuletzt deshalb, weil zuvor noch nie eine WM oder eine Olympiade auf dem afrikanischen Kontinent stattgefunden hatte und die Bürger Afrikas von allen Seiten hörten, dass sie inzwischen mal an der Reihe wären.
Doch auch diese Enttäuschung nahm eine gute Wendung, denn auf diese Art stand Südafrika quasi für die Ausrichtung im Jahr 2010 fest, auch wenn die Kampfabstimmung gegen das sich ebenfalls beworben habende Marokko mit 14:10 Stimmen noch einmal eng wurde. Die Freude in Südafrika war dementsprechend groß, und die Anstrengungen, das Land fit zu machen für den Besuch von Tausenden Menschen aus aller Welt, waren es ebenfalls.
Die Veranstalter in Südafrika errichteten oder renovierten WM-taugliche Stadien in den Städten Johannesburg (2 Stadien), Durban, Kapstadt, Pretoria, Port Elizabeth, Bloemfontein, Polokwane, Nelspruit und Rustenburg. Alle wurden rechtzeitig fertig, ebenso viele infrastrukturelle Einrichtungen wie Eisenbahnlinien oder Hotels. Einem bunten und fröhlichen Fußballfest stand zum Zeitpunkt des Eröffnungsspiels zwischen Gastgeber Südafrika und Mexiko somit nichts mehr im Wege. Und es wurde ein gutes Turnier.
Zwar kam die Auswahl Südafrikas als erster Ausrichter einer Fußball-WM überhaupt nicht über die Vorrunde hinaus — dafür spielte Ghana sich in die Herzen der afrikanischen und auch vieler übriger Zuschauer. Erst im Viertelfinale war in einem dramatischen Spiel nach Elfmeterschießen Schluss für den letzten von sechs afrikanischen Vertretern. Die übrigen Teams, eben Südafrika, Nigeria, Algerien, Kamerun und die Elfenbeinküste schieden ebenfalls vorzeitig aus.
Europameister Spanien, von vielen als der Topfavorit gehandelt, kam nur schwer ins Turnier, im ersten Spiel setzte es eine überraschende Niederlage. Am Ende stand dann aber doch der unumstrittene Sieg und der erste Weltmeistertitel für die Spieler um Iniesta, Xavi und Casillas. Die Niederlande wurden im Finale mit 1:0 nach Verlängerung bezwungen, nachdem Spanien im gesamten Turnier nur ein weiteres Gegentor hatte hinnehmen müssen.
Die deutsche Mannschaft war im Halbfinale, wie schon zwei Jahre zuvor im Finale der EM 2008, chancenlos gegen eben jenes Spanien und beendete das Turnier in Südafrika auf einem sehr guten Dritten Platz. Der Ausfall Michael Ballacks hatte zuvor Skeptiker auf den Plan gerufen, was mit dieser nun sehr jungen und unerfahrenen Mannschaft zu erreichen sein würde. Nach mediokrer Vorrunde schwang sich das Team mit den Newcomern Mesut Özil und Thomas Müller aber zu zwei historischen Siegen in der Playoff-Runde auf. Erst wurde England mit 4:1 deklassiert, dann Argentinien mit dem in jener Partie wirkungslosen Lionel Messi mit 4:0 auseinandergenommen. Thomas Müller wurde schließlich gar Torschützenkönig der WM, wie vier Jahre zuvor in Deutschland Miroslav Klose.
Im anderen Halbfinale schalteten die Niederlande Uruguay aus, nachdem die Oranjes vorher schon das ebenfalls hoch gehandelte Brasilien aus dem Turnier geworfen hatten. Spanien also zum ersten Mal Weltmeister, bei der ersten Weltmeisterschaft auf afrikanischem Boden, beim Finale im „Soccer-City“-Stadion zu Johannesburg. Und die deutsche Mannschaft hatte mit begeisterndem und erfolgreichem Offensivspiel für jenes sportliche Spektakel gesorgt, welches ein jedes solches Turnier benötigt, um die Stimmung hochkochen zu lassen. Die Südafrikaner zeigten sich als gute Gastgeber und ließen ihre Stimmung auch dann nicht absinken, als zuerst ihr eigenes Team und dann mit Ghana das letzte afrikanische Team ausgeschieden war.
Obwohl das Turnier reibungslos über die Bühne ging, es zu keinerlei Vorfällen mit Gewalt im Stadien oder bei den Anreisewegen gab, fiel ein kleiner Wermutstropfen auf die erste Ausrichtung einer Fußball-WM in Afrika. Vielen Einwohnern Südafrikas und Interessierten aus dem übrigen Afrika waren die Tickets schlicht zu teuer. Gleichzeitig blieb die Nachfrage aus dem Rest der Welt unter den Erwartungen, weshalb es zu einigen Partien kam, die in nicht annähernd ausverkauften Stadien durchgeführt wurden.
Wie immer klaffte auch eine große Lücke zwischen dem, was den Menschen in Südafrika im Vorhinein an Nutzen für sie versprochen worden war und dem, was ihnen tatsächlich blieb. Auf manche Gelder der FIFA wartet der südafrikanische Fußballverband noch immer, und viele der WM-Stadien Südafrikas haben große Probleme damit, eine sinnvolle Nachnutzung zu finden.
Dennoch bleibt das Turnier im Land am Kap als Meilenstein der Entwicklung Afrikas in Erinnerung, für die Menschen in ganz Afrika. Für das Ausrichterland Südafrika selbst gilt ebenfalls, dass der Werbewert der Weltmeisterschaft 2010 für Reisen nach Südafrika kaum in Zahlen zu messen ist.
Die Weltöffentlichkeit hat jedenfalls knapp vier Wochen lang gesehen, dass es friedlich zugeht in Südafrika, dass die Menschen mit viel Lebensfreude feiern und offen für ihre Gäste sind. Wie so häufig bei diesen Turnieren kommen die Reisenden dann erst im Nachklapp dieser Veranstaltung, so auch in Südafrika, das sich weiterhin wachsender Beliebtheit als Reiseziel erfreut.
Wenn man an die Fußball Weltmeisterschaft denkt, dann sind einige Dinge dabei sehr wichtig, zuerst natürlich die Mannschaften und die Spieler, aber auch andere Teile der WM sind sehr wichtig und auf alle Fälle interessant für den richtigen Ablauf – So zum Beispiel auch die Austragungsorte ohne die es keine WM geben würde.
Bei der Fußball WM 2010 in Südafrika gab es 9 Austragungsorte und 10 Stadien. Hier finden Sie einen kurzen Überblick:
Johannesburg Gleich zwei Stadien stehen in der größten Stadt Südafrikas, eines davon ist das größte Stadion dieser WM (mit 96.000 Plätzen), das andere immerhin noch das viertgrößte Stadion der WM. Lesen Sie hier mehr… |
Pretoria Auch in der Hauptstadt Südafrikas gibt es selbstverständlich ein Stadion der WM. Die Stadt ist auch sonst sehr bedeutend für Südafrika, so wie es die meisten der Hauptstädte der Welt sind. Lesen Sie hier mehr… |
Kapstadt Auch eine der größten Städte in Südafrika hat natürlich ein eigenes Stadion und zwar das drittgrößte der WM 2010, mit knapp 68.000 Plätzen. Aber auch abseits des Fußballs kann man hier einiges erleben, so gibt es beispielsweise eine tolle Einkaufspassage, die man sich einmal angesehen haben sollte. Lesen Sie hier mehr…Informationen zum Green Point Stadion in Kapstadt! |
Bloemfontein Die „Stadt der Blumen“ beherbergt auch ein Fußball-Stadion der WM und hat auch zahlreiche Gärten und Museen für Touristen, die man sich neben dem Fußball ansehen kann. Lesen Sie hier mehr… |
Durban Die zweitgrößte Stadt Südafrikas hat auch das zweitgrößte Stadion der WM 2010. Aber auch der Hafen ist eine Attraktion, da er der größte Hafen von komplett Afrika ist. Lesen Sie hier mehr… |
Nelspruit Die relativ kleine Stadt Nelspruit hat nicht nur ein Stadion für die WM 2010 in seiner Heimat, sondern hat auch einen Flughafen, von dem aus die Fans hin- und zurückreisen werden. Lesen Sie hier mehr… |
Port Elizabeth Auch Port Elizabeth gehört zu den größten Städten der südafrikanischen Republik und hat einen wunderschönen Hafen, der in der Stadt als Magnet für Touristen gilt. Lesen Sie hier mehr… |
Polokwane Die Stadt Polokwane hat ebenfalls einen Flughafen, ansonsten noch eine Mine für Diamanten und eben das Fußball-Stadion, in dem diverse Spiele der WM 2010 stattfinden werden. Lesen Sie hier mehr… |
Rustenburg Zwei der größten Platinminen der Welt befinden sich in Rustenburg, die man sich als Tourist auf alle Fälle einmal ansehen sollte. Lesen Sie hier mehr… |
Das waren die 9 Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika, die nicht nur auf Fußball bezogen einiges zu bieten haben, sondern auch außerhalb zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Highlights bieten!
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von ProvenExpert.com. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen